Umstrittenes Dollfuß-Museum wird neu konzipiert

Umstrittenes Dollfuß-Museum wird neu konzipiert
Erinnerungszeichen im öffentlichen Raum sollen miteinbezogen werden. Dialog mit Bürgern geplant.

Das Dollfuß-Museum in Texingtal im Bezirk Melk ist höchst umstritten. Nun startet der Verein "MERKwürdig. Zeithistorisches Zentrum Melk" in den Gemeinden Mank, Kirnberg und Texingtal mit der Vermittlungsarbeit zu einer Neukonzeption. "Wie von Anfang an geplant", wolle man "dabei Erinnerungszeichen im öffentlichen Raum wie die Gedenktafel am Geburtshaus in Texing oder den Dollfuß-Platz in Mank" einbeziehen. Gesucht wird der Dialog mit den Bürgern, hieß es am Dienstag per Aussendung.

Das Projektteam besteht aus Christian Rabl (wissenschaftliche Leitung) sowie dem Kuratoren-Duo Remigio Gazzari und Johanna Zechner. Aktuell führe man "umfassende Erhebungen des Ist-Zustandes im derzeit geschlossenen 'Dr. Engelbert-Dollfuß-Museum' und im Archiv der Gemeinde Texingtal" durch. Als Teil der Recherche werden demnach auch Interviews mit Mitgliedern der Familien Schmutz und Dollfuß geführt. "Sie sollen einerseits mehr Informationen über die Geschichte der Erinnerungszeichen und des Museums zu Tage fördern und andererseits einen Eindruck von der Wahrnehmung des Dollfuß-Gedenkens vermitteln", wurde betont.

Offiziell von der Kommune in Texingtal - der Heimatgemeinde von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) - beauftragt wurde der Verein im Mai. Im kommenden Jahr soll dann zunächst ein Konzept für die Neugestaltung des Geburtshauses von Dollfuß vorgelegt werden.

Vorerst suche man im Rahmen des Vermittlungsprozesses den Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern aus der Region. Geredet werden soll über Themen wie die Gefährdung der Demokratie und Menschenrechte. "Wir sind der festen Überzeugung, dass es hier noch viel Gesprächsbedarf gibt", sagte Alexander Hauer, Obmann des Vereins "MERKwürdig".

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