Umfrage: 61 Prozent wollen ein Bundesheer, das Angriffe abwehren kann
Die Österreichische Bevölkerung wünscht sich mehrheitlich eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben und eine verstärkte militärische Ausrichtung des Bundesheeres. Fast zwei Drittel (61 Prozent) meinen, das Bundesheer sollte wieder verstärkt darauf ausgerichtet werden, militärische Angriffe auf Österreich abwehren zu können.
Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschers Peter Hajek im Auftrag des Verteidigungsministeriums hervor. Die Umfrage wurde inmitten des Ukraine-Krieges zwischen dem 2. und 7. März unter 800 Österreichern ab 16 Jahren durchgeführt. Die Schwankungsbreite beträgt +/- 3,5 Prozent.
50 Prozent sind demnach der Meinung, dass das Bundesheer mit schweren Waffen wie Panzer ausgerüstet werden müsste, um Angriffe abwehren zu können. 42 Prozent stimmen dem nicht zu. 51 Prozent finden, dass sechs Monate Grundwehrdienst angesichts der gestiegenen Herausforderungen zu kurz seien. 38 Prozent stimmen dem nicht zu.
54 Prozent sind der Meinung, dass die Ausgaben für die Landesverteidigung erhöht werden sollten. 30 Prozent sind dafür, dass diese unverändert bleiben und neun Prozent sind für eine Senkung.
Tatsächlich verhandelt die Regierung dieser Tage über eine Erhöhung des Heeresbudgets in Richtung ein Prozent des BIP ab 2023. Das würde eine Erhöhung von derzeit 2,7 auf rund 4,3 Mrd. Euro bedeuten. Heuer könnte es eine Anschubfinanzierung von rund einer Mrd. Euro geben, wie aus Regierungskreise zu hören ist.
Bundesheer "sehr wichtig"
In der Bevölkerung dürfte das auf Zustimmung stoßen, den die Zustimmung zum Bundesheer ist sehr hoch, wie aus der Umfrage weiters hervorgeht. Zwei Drittel (64) empfinden das Militär als "sehr wichtig" und "eher wichtig" für Österreich. Ganze 70 Prozent vertrauen dem österreichischen Bundesheer, nur 24 Prozent tun das nicht. Die medialen Auftritte der Bundesheer-Offiziere, die den Krieg täglich in den österreichischen Medien erklären, werden von einer überwiegenden Mehrheit von 66 Prozent positiv beurteilt. Nur neun Prozent sehen diese negativ, 21 Prozent sagen "teils teils".
Nur 55 Prozent fühlen sich sicher
Trotz des Krieges in der Ukraine fühlen sich 55 Prozent in Österreich sicher, die Sicherheitslage in Europa wird dagegen deutlich schlechter eingeschätzt: Nur 20 Prozent schätzen diese als "sicher" oder "eher sicher" ein. 47 Prozent schätzen die Lage als unsicher ein, 31 Prozent sind unschlüssig.
Jeweils ein Drittel (32 Prozent) fühlt sich vom Krieg in der Ukraine "bedroht" beziehungsweise "nicht bedroht", 35 Prozent antworten mit "teils teils". Frauen (36 Prozent) fühlen sich dabei deutlich stärker bedroht als Männer (28 Prozent).
Eine große Zustimmung mit 60 Prozent gibt es zu den österreichischen Maßnahmen zur Bewältigung der Krise, etwa die Zustimmung zu den Sanktionen und die Lieferungen von Schutzausrüstung in die Ukraine.
Unerschütterlich ist die Haltung der Österreicher zur Neutralität: 83 Prozent sind für die Beibehaltung dieser, nur 16 Prozent sind dagegen.
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