Teure Denkmäler und ruinöse Baustellen

APA9471190 - 16092012 - REIFNITZ - ÖSTERREICH: Schloss Reifnitz am Wörthersee, aufgenommen am 8. September 2012. Magna-Gründer Frank Stronach hat 2005 Schloss Reifnitz samt sieben Hektar Grund am Ufer des Wörthersees um 6,5 Millionen Euro gekauft. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Hinterlassenschaft: Freiheitliche Prestigeprojekte sind zu Millionen-Gräbern geworden.

In der Bauwirtschaft hinkt Kärnten wie in vielen anderen Dingen im österreichweiten Vergleich hinterher. Dafür mangelt es aber nicht an Baustellen, die die Freiheitlichen nach 14 Jahren des Regierens hinterlassen haben. Rot-Schwarz-Grün, die kommenden Donnerstag an den Start gehen wollen, werden genug Arbeit haben, um wenigstens einen Teil davon zu sanieren. Die größten Baustellen sind Investitions-Ruinen wie diese:

Stadion Klagenfurt
Jörg Haider wollte sich ein Denkmal setzen, schuf aber ein Millionengrab (Kosten schon jetzt weit über 70 Millionen Euro). Sechs Jahre nach seiner Eröffnung ist die Arena noch immer nicht fertiggestellt, ganz zu schweigen von einem Konzept, wie es weitergehen soll.

Seebühne
Haiders Prestigeprojekt, mit dem er Mörbisch und Bregenz Konkurrenz machen wollte, war mit einer Ausnahme („Evita“) ein Flop. Ein Gutachten soll nun klären, ob noch einmal investiert oder verscherbelt werden soll. Bisher sind dem Steuerzahler Kosten von zehn Millionen Euro angefallen.

Eishallen Klagenfurt & Villach
Vor der Wahl 2009 wurde eine neue Halle bzw. einen Ausbau der bestehenden versprochen. Getan hat sich nichts. Zurück bleiben fragwürdige Kosten von 30 Millionen Euro.

Landesfinanzen
Sie dürften die wohl größte Baustelle sein. Ein Budget für 2013 gibt es nicht, die Landesschulden bewegen sich auf drei Milliarden Euro zu. Für 2015 wurde von der FPK das Ende der Netto-Neuverschuldung versprochen. Wie pleite Kärnten wirklich ist, wird man in einem Monat wissen, wenn das Ergebnis eines Blitzkassa-sturzes vorliegt.

Schloss Reifnitz
Haiders „Einstandsgeschenk“ an Frank Stronach beschäftigt mittlerweile die Staatsanwaltschaft. Maria Wörther Lokalpolitiker werden ebenso wie der neue Schlossherr aus Kanada als Beschuldigte geführt.

Seenverkauf
Auch dieses Werk Haiders ist bei der Justiz anhängig – weil das Land zu viel gezahlt und ein den Blauen nahestehender Anwalt zu viel kassiert haben soll. Dem Steuerzahler soll ein Schaden von mehreren Millionen Euro erwachsen sein.

Eventpolitik
„Brot und Spiele“ wurden von den Freiheitlichen bis zum Exzess ausgelebt, Geld der Steuerzahler spielte keine Rolle. Und nicht immer war der Werbewert so groß, wie behauptet wurde.

Private Medizin-Uni
Für das Lieblingsprojekt von Kurt Scheuch und Christian Ragger sind zwar Kosten aufgelaufen, aber es gibt noch keine Finanzierung.

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