Team Stronach tritt bei drei Landtagswahlen an

Frank Stronach will im Steiermark-Wahlkampf aktiv sein. Auch in Oberösterreich und Burgenland will das Team Stronach bei den Landtagswahlen antreten
Analyse: Politologe Peter Filzmaier sieht kaum Chancen auf Mandat.

Mit starken Ankündigungen meldete sich Frank Stronach aus der Politik-Auszeit zurück. "In der Steiermark wollen wir zehn Prozent erreichen", so der Austro-Kanadier im KURIER. Auch der Bundespartei, die derzeit in den Umfragen bei mageren ein Prozent liegt, räumt er eine Überlebenschance ein. "Wir hatten bei der Wahl sechs Prozent, das wird Kathrin Nachbaur auch schaffen."

Allerdings: Letztes Jahr war die Kassa prall gefüllt. Detto wird man das Gefühl nicht los, dass außer Klubobfrau Nachbaur keiner der Abgeordneten mehr im Team Stronach an die Partei glaubt.

Über 30 Millionen Euro (davon 22 Millionen als Spenden und neun Millionen als Darlehen) machte Stronach für den Wahlkampf seiner Partei locker. In Kärnten wurden 1,3 Millionen Euro im Wahlkampf investiert, in Salzburg eine Million. Doch der Geldhahn wurde von Stronach zugedreht. Klubobfrau Nachbaur verwaltet das Budget "genau und konservativ", aber große Wahlkampagnen sind keine mehr möglich. "Minimum eine Million Euro braucht eine junge Partei ohne Strukturen und Förderung, um wahrgenommen zu werden", so Kärntens Stronach-Landesrat Köfer. Trotz der Geldnot und ohne Parteienförderungen will das Team fix in Oberösterreich, Steiermark und Burgenland antreten – nur in Wien überlegt die Partei noch. Neben Geld fehlt auch der Spitzenkandidat – in keinem Bundesland wurde bis jetzt jemand nominiert.

"Kein Mandat in Sicht"

Kaum Chancen räumt Politologe Peter Filzmaier dem Team Stronach ein – nicht einmal in der Steiermark, wo der Milliardär Heimvorteil hat: "Frank Stronach hat in kürzester Zeit eine Marke geschaffen, aber diese auch wieder ruiniert. In der Steiermark herrscht eine große Parteienvielfalt mit der KPÖ und starken Neos. Deswegen sehe ich hier keine Chance auf ein Grundmandat für das Team Stronach."

Auch bei der Suche nach Spitzenkandidaten wird das Team Stronach viel Glück benötigen, prognostiziert Filzmaier. "Quereinsteiger sind ohnehin schon schwer zu finden. Aber warum soll jemand ausgerechnet zu einer Partei gehen, wo die Chancen auf einen Erfolg enden wollend sind?"

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