Tanner: "Der Koalitionspartner weiß um seine Verantwortung“

Club3 mit Klaudia Tanner
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zur Schmid-Affäre und zur Aufrüstung des Bundesheers

Klaudia Tanner, ÖVP-Verteidigungsministerin, kann grundsätzlich derzeit zufrieden sein. Dem Bundesheer wurde ein Rekordbudget – 16,6 Milliarden Euro in den kommenden 10 Jahren – zugesprochen, die seit Jahren geforderte Aufrüstung kann durchgezogen werden. Wenn da nicht die Affäre um die Einvernahmeprotokolle von Thomas Schmid und dessen Beschuldigungen gegen Sebastian Kurz und ÖVP-Politiker wären, die die Regierung derzeit nicht loslassen. Im Club 3 wurde Tanner dann auch von profil, Kronen Zeitung und Kurier damit konfrontiert.

Tanner zur Schmid-ÖVP-Causa

Ihre Reaktion auf . . .

... den Vertrauensverlust:

„Umso mehr muss man jetzt ganz offen und transparent auf die Menschen zugehen und mit ihnen sprechen. Es geht um Ereignisse der Vergangenheit. Ich glaube, was die Menschen jetzt wollen, ist Sicherheit der Zukunft. Das ist umso schwieriger, je weniger an Vertrauen da ist. Vertrauen ist das Lebenselixier der Demokratie.“

..über Vergütung für Präsenzdiener und Ukraine-Krieg

...über die Auswirkungen der Schmid-Beschuldigungen auf die türkis-grüne Regierungskoalition:

„Was ich sehr stark spüre, ist diese Verantwortung, die wir als Regierung tragen. Die sehe ich auch beim Koalitionspartner. Es geht darum. die Menschen durch diese Krisen zu führen und sie zu begleiten. Das ist etwas, das auch der Herr Bundespräsident angesprochen hat. Was würde sich verändern, wenn jetzt Neuwahlen wären? Was würde das jeder einzelnen Person in der jetzigen Situation bringen?“

... zu Teuerung und Bundesheer-Soldat in SS-Uniform

Das ganze Interview mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner

... die Rolle des Ukrainekriegs beim Beschluss des Rekordbudgets beim Bundesheer:

„Ich habe vor drei Jahren bei meinem Amtsantritt gesagt, dass es ein steiler, steiniger Weg werden wird, weil wir moderne Ausrüstung, modernes Gerät brauchen. Wir haben schon damals eine Trendwende einleiten können, weil wir dreimal das Budget erhöhen konnten. Aber selbstverständlich hat die Rückkehr eines Krieges auf unserem Kontinent dazu geführt, dass alle erkannt haben, wir sind tatsächlich in einer Zeitenwende, der eine massive Budget-Aufstockung folgen muss.“

... über zu wenige Frauen beim Bundesheer:

„Wir haben derzeit 686 Frauen im uniformierten Bereich. Da gibt es viel Aufholbedarf, keinen Zweifel.“

... die Ausbildung von ukrainischen Soldaten, wie sie etwa im neutralen Irland derzeit passiert:

„Die Frage ist sehr leicht zu beantworten. Wir liefern keine Waffen und daher bilden wir auch keine ukrainischen Soldaten aus. Wir sind in einem anderen Bereich solidarisch mit der Ukraine.“

... die Einkaufstour des Bundesheeres:

„Wir werden nichts kaufen, das wir nicht unbedingt brauchen.“

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