Geht es nach ARBÖ-Präsident Peter Rezar, reicht dieser Betrag heuer nicht, um die CO2-Bepreisung zu kompensieren. Doch der Klimabonus dürfte ohnehin wieder steigen. Im ersten Halbjahr muss der Sockelbetrag per Verordnung festgelegt werden. Und die Höhe wird sich unter anderem an der Entwicklung des CO2-Preises orientieren. Heißt: Der Bonus wird auf jeden Fall steigen, wie auch das Klimaschutzministerium (BMK) auf KURIER-Anfrage bestätigt. Aber wie stark?
Vergangenes Jahr beschloss der Nationalrat im Juni den Sockelbetrag von 110 Euro (zehn Euro mehr als 2022). Erwachsene, die 183 Tage im Jahr ihren Hauptwohnsitz in Österreich hatten, sollten 110, 150, 185 oder 220 Euro erhalten haben – umso höher, je schwerer ihr Heimatort mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Würde man den steigenden Spritpreis aufschlagen, wäre demnach ein Sockelbetrag zwischen 120 und 140 Euro realistisch. Das BMK will derzeit noch keine Tendenz abgeben.
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Als der Klimabonus zweckentfremdet wurde
2022 hätte der Klimabonus eigentlich 100 bis 200 Euro betragen sollen. Die Regierung verwendete die neue Datenbank des BMK aber dafür, allen in Österreich wohnhaften Menschen pauschal 500 Euro aufs Konto oder via Gutschein zu übermitteln – im Kampf gegen die Teuerung. Das sorgte unter anderem deshalb für breite Kritik an der Regierung, weil Experten die Hilfszahlung als wenig treffsicher bezeichneten und auch Häftlinge oder Asylwerber den Bonus erhielten.
Der Rechnungshof monierte Mitte Dezember wiederum Datenlücken beim Klimabonus. Einerseits bei Personen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus, andererseits habe es Unklarheiten gegeben, warum manche Personen einen Gutschein statt einer Überweisung erhielten. Durch eine Gesetzesänderung sollen heuer jedenfalls auch die Daten von Bundesbediensteten, auch derer im Ruhestand, für Überweisungen genutzt werden.
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Wie viele Bezieher profitieren davon? Das ist laut BMK noch nicht sicher. 2022 erhielten noch rund 1,43 Millionen Menschen mangels verlässlicher Kontodaten auf FinanzOnline einen Sodexo-Gutschein. Hier kommt es zu einer kleinen Änderung: Das französische Gutschein-Unternehmen Sodexo firmiert in Österreich ab kommender Woche unter dem Namen Pluxee.
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