Streit ums Schifahren: Werden Lifte und Hotellerie zeitlich gestaffelt geöffnet?

Schifahren mit künstlichem Gelenk
Am kommenden Mittwoch gibt die Bundesregierung bekannt, wie die Öffnung nach dem Lockdown vonstatten geht. Eine Option: Lifte sperren vor der Hotellerie auf.

An diesem Wochenende und dem Beginn der nächsten Woche gilt die ganze Aufmerksamkeit den Zahlen. Jenen Zahlen, die das Infektionsgeschehen in Österreich abbilden: tägliche Neuinfektionen - sie sanken zuletzt unter 5000; der Reproduktionsfaktor - er lag zuletzt deutlich unter 1, nämlich bei 0,87; die Auslastung der Spitäler und der Intensivstationen.

Am kommenden Mittwoch im Ministerrat werden die Öffnungsschritte für die Zeit nach dem Lockdown festgelegt. Sicher ist bisher, dass die Schulen am 7. Dezember wieder auf Präsenzunterricht umsteigen. Auch der Handel wird geöffnet.

Doch was passiert mit Restaurants? Hotels? Und den zuletzt heftig umstrittenen Liftbetrieben?

Kanzler Sebastian Kurz ließ bei einem Pressegespräch am Freitag aufhorchen. "Hotellerie und Touristik sind eine eigene Kategorie", sagte er.

Logo der Politik-Kolumne des Kurier mit dem Titel „Politik von Innen“.

Näheres wollte er nicht preisgeben. Allerdings deutete Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer an, was das bedeuten könnte: Dass der Liftbetrieb schneller starten könnte als die Hotellerie. Das sagte Haslauer kürzlich im Ö1-Morgenjournal.

Das würde bedeuten, dass es wohl nicht zu einem Massenandrang bei den Liften kommen würde, denn ohne Übernachtungsmöglichkeiten könnten nur Schifahrer aus der näheren Umgebung zu den Pisten gelangen. Jeder Liftbetrieb müsste selbst für sich entscheiden, ob sich unter diesen Umständen eine Öffnung rentiert. Es wäre ein Schifahren im wesentlichen für Einheimische, das würde auch den Streit mit den Nachbarländern entschärfen.

Andererseits: Ostösterreicher hätten es mangels ausreichender Hausberge in kurzer Distanz schwer, auf die Piste zu kommen. Sie wären gegenüber den anderen Bundesländern benachteiligt, wenn die Hotels zu bleiben.

Auffallend ist jedenfalls auch, dass die Beherbungslobby, die ansonsten nicht gerade leise ist, beim Wiederöffnen gar nicht so sehr aufs Tempo drückt. Derzeit haben sie noch keine Saisonkräfte eingestellt und wohl auch die Kühlhäuser noch nicht gefüllt. Sie brauchen vor allem Planbarkeit.

Diese dürfte es nächste Woche geben.

Im Kanzleramt war zuletzt zu hören, dass man sich jedenfalls nicht zu vorschnellen Öffnungen treiben lassen wolle. So kurz vor einem absehbaren Ende der Pandemie gelte es, mit allen Mitteln einen dritten Lockdown zu vermeiden.

Kommentare