Straches Spesencausa: "Alle Rechnungen sind zu bezahlen"
Heute, Montag, steht in Wien ein früherer Fahrer von Heinz-Christian Strache vor Gericht: Michael N. soll den gefallenen FPÖ-Chef und Vizekanzler im Dezember 2019 gegenüber der Polizei zu Unrecht belastet haben. Laut Strafantrag habe der 56-jährige Berufssoldat bei seiner Vernehmung gesagt, er sei von Strache bereits 2010 aufgefordert worden, Rechnungen umzuwandeln, habe sich aber stets geweigert, dies zu tun.
Rechnungen umwandeln heißt, dass man bei der Spesenabrechnung falsche Belege vorlegt, um private Ausgaben, die man nicht über das Spesenkonto verrechnen dürfte, abzudecken.
N. ist dem Vernehmen nach geständig, als Zeuge ist laut Strafantrag nur der Beamte des Bundeskriminalamts geladen. Der Fall ist also nicht besonders kompliziert – die Causa Spesen an sich umso mehr. Seit fast vier Jahren ermitteln das Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Wien. Jeder Beleg, und sei es nur für einen Schokoriegel (kein Witz!), wird genau geprüft.
Im Kern geht es darum, ob Strache seinen Lebensstil aus der blauen Parteikasse – und daher letztlich mit Steuergeld – hat finanzieren lassen. Und ob die Partei das wusste bzw. duldete. Immerhin brachte Strache sowohl der Landes- als auch der Bundespartei fulminante Wahlerfolge ein. Strache war eine Marke – und besaß Autorität.
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