Stinkefinger-Foto: Maurer fordert Schadenersatz

Sigrid Maurer
Die ehemalige Grüne Nationalratsabgeordnete forderte mehrere Medien auf, ihr Stinkefinger-Foto nicht mehr unerlaubt zu verwenden. Weil es in der #metoo-Debatte missbraucht worden sei.

Sigrid Maurer verlangt Schadenersatz und Unterlassung von der Kronen Zeitung, Österreich und dem FPÖ-nahen Magazin Zur Zeit. Die ehemalige Grüne Nationalratsabgeordnete forderte die genannten Medien auf, ihr Stinkefinger-Foto nicht mehr unerlaubt zu verwenden, wie der Standard berichtet.

Maurer verwendete das provokative Bild in der #MeToo-Debatte als Antwort an Hassposter. Nach ihrem Auftritt in einer Puls-4-Diskussion zu sexueller Belästigung am 6. November war Maurer mit einem Schwall an Hassmails und negativen Facebook-Postings und negativen Twitterkommentaren konfrontiert. Am Boulevard wurde ihr der ausgestreckte Mittelfinger allerdings als Abschied aus dem Parlament und an Botschaft an die Wähler ausgelegt. So titelte etwa krone.at: "Ist das nötig? Grüne zeigt zum Abschied den Stinkefinger." Weitere Facebook-Kommentare durch den Weltallspringer Felix Baumgartner taten ihr Übriges.

Stinkefinger-Foto: Maurer fordert Schadenersatz

Bereits zuvor hatte Maurer im Netz für Aufsehen gesorgt, nachdem sie am Tag nach der Wahlniederlage der Grünen eine Art Abschiedsfoto twitterte, mit folgendem Text:"Wir betrinken uns mal auf dem Balkon vom noch-grünen Parlamentsklub.Ich war echt sehr gerne Abgeordnete."

Falls ihr die insgesamt geforderten 7.000 Euro Schadenersatz zugesprochen werden sollten, wolle Maurer die Summe an das Frauenvolksbegehren und die Rechtsextremismusforschung spenden.

Maurer: "Hetze als Geschäftsmodell"

Dem Standard sagte Maurer zum Thema Hetze: "Die Boulevardmedien haben mit keinerlei Konsequenzen zu rechnen, wenn sie Hass und Hetze schüren, es ist gewissermaßen ihr Geschäftsmodell. Mit der Schadenersatzforderung lässt sich zumindest die weitere missbräuchliche Verwendung meines Fotos unterbinden und eine unfreiwillige Spende für die feministische Bewegung und die Rechtsextremismusforschung lukrieren."

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