Leichtfried (52) ist SPÖ-Klub-Vize auf Bundesebene, also derzeit erster Stellvertreter von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Er war von 2000 bis 2014 bereits stellvertretender Landesparteivorsitzender der SPÖ Steiermark. Bekannt wurde er aber als SPÖ-Verkehrsminister. Leichtfried stammt aus Bruck an der Mur. Ihm sagen Genossen nach, dass er "ganz sicher" gerne steirischer SPÖ-Chef werden würde.
Soeben den 60er gefeiert, würde auch der vielbeschäftigte Anton „Toni“ Lang von Alter und Habitus her besser als Vize zu Hermann Schützenhöfer passen als der erst 39-jährige Schickhofer. Dass er gut mit dem ÖVP-Landeshauptmann kann, bewies Lang, passionierter Hobbyläufer bis zur Halbmatrathondistanz, nicht zuletzt beim Besuch des VIP-Empfangs Schützenhöfers Mitte September beim „Aufsteirern“ in Graz. Da ging der Riss bereits durch die Koalition, die Neuwahlen waren fixiert, Lang scherte das nicht. Er habe ja kein Problem mit Schützenhöfer, ließ er wissen.
Innerhalb der steirischen SPÖ hat er ebenfalls ein gutes Standing, wie man das so üblicherweise formuliert, denn Lang kann erstens mit jeder Clique von den Gewerkschaftern bis zu den SPÖ-Frauen und zweitens: Er ist keiner, der noch unbedingt etwas werden will. Das macht ihn gelassen und diese Gelassenheit könnte sich für Lang bezahlt machen.
Er hat die klassische Parteikarriere hinter sich: Ortsvorsitzender der SPÖ in Leoben-Hinterberg, Gemeinderat, 2008 Landtagsabgeordneter, 2014 Stadtrat in Leoben, 2016 dann der Wechsel in die Landesregierung als Nachfolger Jörg Leichtfrieds. Als sein Parteichef Schickhofer die Finanzagenden in der Landesregierung abgab, bekam Lang sie zu Verkehr, Umwelt und Sport dazu und wurde somit einer der wenigen Finanzlandesräte, die tatsächlich aus dem Finanzsektor kommen, er arbeitete seit 1982 in der Sparkasse Leoben, zuletzt als Innenrevisor.
Außenseiterchancen könnte auch noch Bau-Holz-Gewerkschafter Josef Muchitsch (52) haben. Er ist nicht nur mächtiger Vorsitzender der Teilgewerkschaft im ÖGB sondern auch umtriebiger SPÖ-Sozialsprecher im Parlament und in dieser Rolle etwa Kämpfer für einen höheren MIndestlohn oder gegen die türkis-blaue Reforn der Mindestsicherung.
Allerdings könnten diese Nachfolgerdebatten nicht mehr als Spekulation sein. Murrten die Stimmen innerhalb der Steirer-SP kurz nach Neuwahlbeschuss – und miesem Ergebnis bei den Nationalratswahlen – noch unüberhörbar laut gegen Schickhofer, werden sie allmählich leiser. Möglich also, dass sich der 39-Jährige auf dem Chefsessel halten kann. Das hängt davon ab, wie groß das Minus am Wahlabend tatsächlich sein wird – und ob ein SPÖ-Funktionär beim Parteivorstand am Montag danach tatsächlich aufsteht und sich Schickhofers Ablöse verlangen wagt.
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