Pleite um SPÖ-Vorsitz: Fußi erreichte nötige Unterschriften nicht
PR-Berater Rudolf Fußi hat die rund 14.000 nötigen Unterschriften von SPÖ-Mitgliedern für die Abhaltung einer Direktwahl des Parteivorsitzes nicht erreicht. Das gab er am Dienstag bei einer Pressekonferenz bekannt. Insgesamt habe er zwar mehr als 41.000 Unterschriften gesammelt - davon sind aber nach seinen Angaben nur 10.257 von Parteimitgliedern. Auf eine Übergabe der Signaturen verzichtet er, das erspare er sowohl sich als auch der Partei.
Damit es zu einer Direktwahl kommt, hätten innerhalb eines Quartals mindestens zehn Prozent der SPÖ-Mitglieder aus zumindest vier Bundesländern die Initiative unterstützen müssen. Das Ergebnis sei "enttäuschend für mich", meinte Fußi.
"Thema Politik erledigt"
Zwar seien auch die 10.257 Unterschriften, die ohne Unterstützung einer Landespartei gesammelt worden seien, "sensationell". "Aber die Spielregeln sind die Spielregeln." Für die SPÖ ist die Angelegenheit damit erledigt, so Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim in einer der APA übermittelten Stellungnahme. Da es zu keiner offiziellen Überprüfung gekommen sei, könne man aus der Ferne auch nicht beurteilen, wie viele SPÖ-Mitglieder das Begehren tatsächlich unterstützt hätten.
Mit einer Kandidatur bei der Wiener Landtagswahl will sich Fußi vorerst nicht befassen. "Für mich ist in nächster Zukunft das Thema Politik erledigt." Erneut übte er aber Kritik an SPÖ-Chef Andreas Babler. Das, was jetzt unter einer blau-schwarzen Regierung kommen werde, sei für die Menschen im Land deutlich schlechter als etwaige Kompromisse, die die SPÖ für eine Ampelregierung hätte eingehen müssen.
Der Partei riet er, "schleunigst die Führung auszutauschen". Darüber hinaus sollten Ex-Kanzler Christian Kern oder eine andere geeignete Person beauftragt werden, neue Verhandlungen mit ÖVP und Neos aufzunehmen.
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