Spindeleggers Elektriker: „Hab’ schön g’schaut!“
Letzten Montag staunte Elektrikermeister Otto Rezac(48) aus Mödling nicht schlecht. Gemeinsam mit seiner Frau verfolgte er das erste TV-Kanzlerduell Werner Faymann (SPÖ) gegen Michael Spindelegger (ÖVP) auf Puls4, als Spindelegger ihn zu seinem Testimonial machte. Fast gebetsmühlenartig erzählte der Vizekanzler in der TV-Konfrontation von unternehmerischen Problemen seines Elektrikers und Spenglers. Bis Faymann konterte: „Gib mir die Adresse, zu dem Spengler fahr’ ich.“ – Spindelegger: „Ich hab einen Elektriker auch noch dazu.“
Der Bundeskanzler hat den beiden Kleinunternehmern noch keinen Besuch abgestattet, aber der KURIER machte „Spindis Elektriker“ ausfindig. Acht Angestellte hat das Kleinunternehmen, dessen Firmenzentrale in Nähe der Mödlinger Fußgängerzone liegt. „Ich habe schön geschaut, als mich der Vizekanzler in der TV-Konfrontation mehrmals erwähnte. Ich wusste im Vorfeld davon nichts“, erzählt Otto Rezac. Seit sechs Jahren kennt Rezac den ÖVP-Chef. „Im Garten der Familie Spindelegger musste ich eine neue Leitung legen, weil es immer einen Kurzschluss gab“, schildert Rezac.
Ob er glaubt, dass Spindelegger wirklich etwas für die Betriebe bewegen will, oder ob es nur ein guter TV-Gag war? „Ich glaube, dass es Spindelegger ehrlich meint und uns Klein- und Mittelbetrieben helfen will. Denn viele Ideen von Werner Faymann wie die sechste Urlaubswoche oder der Überstundenzuschlag sind nicht realisierbar“, so Rezac. Und die Konkurrenz unter den Elektrikbetrieben ist hart. Allein im Bezirk Mödling gibt es 22 Elektrik-Firmen. „Und schon jetzt gehen viele in Konkurs.“
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