Sorge vor Covid-Mutanten in Kindergärten nach dem Urlaub

Symbolbild Kindergarten.
Initiative spricht sich für Corona-Lutschertests und Berücksichtigung der Unter-Zehnjährigen in der Einreiseverordnung aus.

Ab Mitte Juni ist ein Großteil des Kindergartenpersonals immunisiert. Die Mädchen und Buben sind aber nicht getestet. Damit Familien und das Personal einen unbeschwerten Sommer verbringen können, brauche es "spätestens mit Beginn der Sommerferien handhabbare und nachvollziehbare Lösungen" für Kindergärten zum Schutz vor Corona. Das fordert eine Trägerinitiative aus Diakonie, Kinderfreunde, Kinder in Wien (KIWI) und St. Nikolausstiftung.

Die Sorge betrifft vor allem jene Kinder, die nach einem Urlaub im Ausland mit einem mutierten Coronavirus infiziert sein könnte - woraus ein neuer Cluster entstehen könnte, so Christian Morawek, Geschäftsführer der Kinderfreunde, im Morgenjournal. 

Mittlerweile gebe es am Markt für Kinder sogenannte Lutschertests, die schnell und einfach angewandt werden könnten. Diese regelmäßigen Testungen würden Sicherheit für das Personal, die anderen Kinder und für die Familien bringen.

"Wenn alle durch regelmäßige Testungen der Kinder ihren Solidaritätsbeitrag leisten, kann auch endlich der Kindergarten wieder Möglichkeiten im pädagogischen Alltag schaffen, die in den letzten Monaten nicht umgesetzt werden konnten - z.B. Ausflüge, Theater, Museum, etc.", hieß es in einer Aussendung vom Mittwoch.

Der Lutschertest könnte jeweils am Sonntag oder spätestens Montag in der Früh mit den Eltern zuhause durchgeführt werden. Ein sicherer Start am Montag wäre damit gewährleistet.

Die Verteilung der Lutschertests an die Eltern könnte über die Bildungseinrichtungen erfolgen. Im Unterschied zur Schule haben die Kindergärten in Wien auch in den Sommermonaten fast durchgehend offen.

Nach KURIER-Recherchen sind die Lutschertests allerdings qualitativ fragwürdig.

Die aktuelle Einreiseverordnung zeige "einmal mehr", dass der Kindergarten nicht im Blickfeld der Politik ist: Kinder unter zehn Jahren werden darin nicht erwähnt, kritisierte die Initiative. Als Beispiel wurde angeführt: "In der Handhabung der aktuellen Fassung wird der Antikörper-Status genesener oder geimpfter Eltern, auch für Kinder unter zehn Jahren, ohne weitere Prüfung einfach 'angenommen'. Dies kann dazu führen, dass erkrankte Kinder in den Kindergarten gehen und das Virus oder -mutationen verbreiten könnten."

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