Wiederkehr zum Schulstart: "Ausreichend Lehrer für gute Bildung"

Für rund 506.000 Schüler in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland startet am Montag wieder der Schulalltag – für die restlichen Bundesländer fällt der Schulbeginn auf den 8. September. Wie gut ist das Schulsystem derzeit aufgestellt? Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) war dazu Sonntagabend in der ZiB2 zu Gast.
Etwas entspannt haben dürfte sich heuer der Lehrermangel: Von rund 120.000 Lehrerposten waren am Freitag noch 265 unbesetzt. Im Vorjahr waren zu dem Zeitpunkt 403 Stellen offen. Er könne "garantieren, dass es ausreichend Lehrer gebe, damit alle Kinder eine gute Bildung bekommen", sagt Wiederkehr. Einen leichten Lehrermangel gebe es regional zwar noch, die Situation würde sich jedoch entspannen. Wiederkehr wolle nun in den Regionen mit besonderem Bedarf, den Quereinstieg forcieren.
Dass immer mehr neue Lehrer das Lehramtsstudium noch nicht abgeschlossen hätten sei "nicht zufriedenstellend", sagt Wiederkehr. "Da wurde auch politisch zu spät agiert." Ziel sei es, die Zahl der Studienanfänger in den Klassen wieder zu verringern.
Verpflichtende Sommerschule
49.000 Schüler benötigten laut Statistik Austria zuletzt Hilfe bei der Deutschförderung – bei besonders gravierenden Mängeln landen die Kinder in sogenannten Deutschförderklassen. Wiederkehr hatte deshalb unter anderem vorgeschlagen, die Sommerschule für Kinder mit Deutschproblemen verpflichtend zu gestalten.
"Insbesondere für Kinder, die nicht gut Deutsch können, sind neun Wochen Sommerferien irrsinnig lang", sagt Wiederkehr. Gerade deshalb sei es wichtig, diese Kinder zwei Wochen vor Schulbeginn zur Deutschförderung zu verpflichten.
Start im Osten
In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland beginnt für 506.000 Kinder und Jugendliche der Unterricht, 41.000 starten im Osten in die Volksschule. In Wien wird ein Anstieg der Pflichtschüler um 1,8 Prozent erwartet.
Quereinsteiger
2.000 Neueinsteiger haben sich heuer um eine Stelle beworben. 2022/23 wurden 343 Quereinsteiger aufgenommen, im Jahr darauf 653 und 2024/25 684 Personen.
Berufsschulen
An den Berufsschulen wird österreichweit ein Plus von 1,5 Prozent auf 114.000 Jugendliche erwartet, an den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) ein Plus von 1,7 Prozent auf 186.000.
94.000 Erstklassler wird es heuer in Österreich geben. Das sind 3,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Gesamtschülerzahl mit 1,166 Millionen Kindern und Jugendlichen bleibt mit einem Plus von 0,3 Prozent fast unverändert.
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