Schulen sagen Extremismus den Kampf an
An Österreichs Schulen soll dem Extremismus, egal welcher Art, stärker vorgebeugt werden: Das ist die Botschaft von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ). Sie wird am Montag ein Programm dazu vorstellen, das dem KURIER schon vorliegt.
Die Eckpunkte daraus:
300 Workshops: Sie richten sich an Schülerinnen und Schüler und werden von NGOs veranstaltet, die das Know-how dafür haben. Normalerweise bezahlen die Schulen solche Workshops. Diese 300 Veranstaltungen bezahlt das Ministerium und verrechnet direkt mit den NGOs. Dafür werden 150.000 Euro aus dem Bildungsbudget umgeschichtet.
Leitfaden: Was im Fall des Verdachtes von Radikalisierung zu tun ist, bekommen Schulleiter in einer Anleitung schriftlich. Zusätzlich gibt es für alle Leiter Schulungen.
Schwerpunkt an Pädagogischen Hochschulen: Dort wird es verpflichtende Lehrveranstaltungen zum Thema geben (Konflikt-Prävention, Interkulturalität, Persönlichkeitsbildung, etc). Dazu kommt eine Kooperation mit dem Innenministerium: Rund 50 Präventionsbeamte werden den angehenden Lehrern De-Radikalisierungsschulungen anbieten.
Maßnahmen, die schon seit Oktober 2014 laufen, werden gemeinsam mit dem Innen- und dem Familienministerium fortgesetzt. Dazu zählt eine Expertengruppe zu Extremismus-Deradikalisierung-Dschihadismus, laufende Informationen an Verantwortliche des Bildungssystems oder die gezielte Fortbildung für Pädagogen. Das Interesse der Lehrer daran ist laut Bildungsministerium sehr hoch: 2013 – das ist die jüngste verfügbare Erhebung – haben rund 13.230 Pädagogen an 685 Veranstaltungen zu Gewaltprävention und Umgang mit Konflikten teilgenommen.
Dass das Ministerium die Kosten für die Schüler-Workshops übernimmt, dürfte den Schulen entgegenkommen. "Viele Schulen wollen etwas machen. Aber es fehlt ihnen dafür das Geld", sagt Bianca Schönberger von ZARA, einer NGO, die sich auf Prävention spezialisiert hat.
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