Schul-Lockdown: Schäden für alle sind größer als befürchtet

Schul-Lockdown: Schäden für alle sind größer als befürchtet
Eine Studie über die Niederlande zeigt, dass die Schulschließungen zu einem dramatischen Bildungsverlust führen

Es gibt derzeit keinen Schul-Lockdown, es liegen aber längst Pläne vor, wie man diesen unvermeidbaren Schritt so sanft wie möglich abfedern könnte.

Der Thinktank Agenda Austria warnt allerdings, dass die negativen Effekte erheblich sein werden. Forscher Hanno Lorenz zitiert dazu aus einer Studie der Oxford-Universität, die sich die Auswirkungen der achtwöchigen Schulschließung in den Niederlanden angesehen haben. Zufällig hatten die Holländer kurz vor und nach dem Lockdown bundesweite Tests bei rund 350.000 Schülern durchgeführt.

Ergebnis: Die Schüler hatten unterm Strich wegen des Distanzunterrichts nur einen kleinen oder gar keinen Bildungsfortschritt, der Bildungsverlust entsprach rund 20 Prozent im Vergleich zu einem normalen Schuljahr. Kinder aus bildungsfernen Familien hatten noch deutlich schlechtere Werte. Die Oxford-Forscher schließen daraus, dass Staaten, die noch viel weniger auf die digitale Schule vorbereitet waren (wie etwa auch Österreich), auch deutlich schlechtere Ergebnisse haben werden.

Großer Bildungsverlust

„Es zeigt sich also, dass das Distance Learning noch deutlich herausfordernder ist, als nur die Nutzung digitaler Medien im Unterricht. Die OECD geht davon aus, dass der Lernverlust im Schnitt ein Drittel betragen wird, aus unserer Sicht wäre diese Schätzung für Österreich sehr optimistisch“, erklärt Lorenz. Er fordert, alle Maßnahmen zu treffen, um diese Verluste so weit wie möglich abzufangen. Das passiere derzeit nicht.

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