Schramböck will Schutzmasken-Produktion in Österreich hochfahren
Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) will die inländische Produktion von Schutzmasken anwerfen. Dies sei ein wichtiger Schritt in Richtung Autarkie. "Wir können nicht riskieren, dass wir jene, die an der Front stehen" - also Ärzte, Gesundheitspersonal etc. - "in Gefahr bringen", erklärte Schramböck bei einer Pressekonferenz am Samstag.
Stolz präsentierte die Ministerin die erste in Österreich produzierte Maske. Sie wird von einem Vorarlberger Konsortium um die Grabher-Group hergestellt. Konkret geht es um Schutzmasken für den medizinischen Bereich, also solche mit FFP-Filter, welche - anders als die gängigen Nasen-Mundschutz-Masken, wie sie etwa jetzt in Supermärkten vorgeschrieben sind - auch den Träger selbst schützen.
Derzeit werden 15.000 Stück täglich erzeugt. Demnächst soll die Produktion der Schutzmasken auf 100.000 pro Tag hochgefahren werden. Die Herstellung einer halben Million am Tag wäre möglich, wenn ausreichend Näherinnen gefunden werden. Zumindest 100 zusätzliche Facharbeiterinnen würden dafür benötigt.
Erste heimisch produzierte Schutzmaske
Neben dem Vorarlberger Konsortium - dessen Ware ist zunächst dem Roten Kreuz zugedacht und soll nach Ankurbelung der Produktion an Krankenhäuser verteilt werden - laufen laut Schramböck bei mehreren weiteren Unternehmen Bestrebungen, in Kürze Schutzmasken in Serie fertigen zu können.
Den Bedarf an FFP-Schutzmasken bezifferte Schramböck mit zwölf Millionen für die kommenden vier Wochen.
Neun von zehn Masken mangelhaft
Die Masken, die Österreich derzeit angeboten bekomme, seien in neun von zehn Fällen nicht von der entsprechenden Qualität, erklärte Schramböck. Aus welchen Ländern diese kämen, sagte sie auch auf Nachfrage nicht.
Die Corona-Krise sei jedenfalls ein "Weckruf", um die Produktion wichtiger Produkte wieder nach Österreich bzw. Europa zu holen.
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