Schlagabtausch von Fridays for Future und Mahrer zu fossiler Energie

From coal and nuclear power to renewable energies
Fridays for Future: WKÖ blockiert Alternativen zur Energieversorgung, WKÖ-Präsident Mahrer weist Vorwürfe zurück.

Fridays for Future fordert von der Wirtschaftskammer (WKÖ), sich vor dem Hintergrund der Klimakrise und der aktuellen geopolitischen Spannungen zu einem Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu bekennen. Die WKÖ blockiere bisher alle Alternativen, so der in einem offenen Brief von vergangener Woche formulierte Vorwurf. WKÖ-Präsident Harald Mahrer, an den der Brief direkt adressiert ist, wies das am Donnerstag zurück und betonte, alternativen Lösungen nicht im Wege zu stehen.

"Die Klimakrise eskaliert. Menschen sterben schon heute. Wasserknappheit, der Kollaps von Ökosystemen und tödliche Hitze werden in Zukunft noch mehr Menschenleben fordern, zusätzliche Migration auslösen und militärische Konflikte verstärken", heißt es in dem Schreiben der Umweltschutzbewegung. Auch der Krieg in der Ukraine schockiere die Jugendlichen.

Fridays for Future "Risiken sind ignoriert und heruntergespielt worden"

Seit Jahrzehnten seien die Risiken bekannt, die "fossile Geschäfte mit Autokraten wie Wladimir Putin" mit sich bringen. Diese seien "ignoriert und heruntergespielt" worden, unter anderem auch von Mahrer. Man müsse vor diesem Hintergrund dringend eine Abkehr von fossilem Gas ermöglichen und die Wende hin zu erneuerbaren Energien schaffen. Auch das "Versprechen vom uneingeschränkten Potenzial erneuerbarer Gase", wie dies die WKÖ propagiere, entspreche nicht der Wahrheit. Daher gelte es, den "fossilen Lobbyismus" zu beenden. Mahrer solle sich dazu öffentlich bekennen, verlangte die Organisation.

Mahrer für "sachlich geführte Diskussion und praxisnahe Lösungen"

Es stehe außer Streit, dass man sich global in einer Phase des Umbruchs befinde, so Mahrer am Donnerstag in einer Reaktion auf die Vorwürfe. Im Umgang mit aktuellen Entwicklungen brauche es aber "sachlich geführte Diskussionen und praxisnahe Lösungen". "Was wir nicht brauchen, sind polemische Zuspitzungen und Schubladen-Denken", sagte der WKÖ-Präsident. Den unterschwelligen Vorwurf, "dass die WKÖ oder ich am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit schuld sind", weise er aufs Schärfste zurück.

Mit Blick auf die Energiefrage sei es zunächst wichtig, in der kommenden Zeit die Energieversorgung für die österreichischen Unternehmen und Haushalte sicherzustellen. Dafür seien alternative Gasbezugsquellen und auch Flüssiggas unabdingbar. Außerdem sei der Einsatz von klimaneutralen Gasen keine "Strategie zum Erhalt der fossilen Struktur der Gegenwart", verwies Mahrer auf die Kritik im Brief. Er sei vielmehr eine Notwendigkeit, sogar eine Voraussetzung zur Erreichung der Klimaneutralität. Man stimme aber überein, dass die Hürden für den Ausbau von erneuerbaren Energien beseitigt und die Energiewende vorangetrieben werden müssen.

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