s Wohnbau warnt vor Förderstopp

s Wohnbau warnt vor Förderstopp
Die s Wohnbaubank warnt im Zuge der Diskussion um das Sparpaket vor den sozialen Konsequenzen einer Kürzung.

Die s Wohnbaubank warnt angesichts steigender Mieten und Wohnungspreise vor Kürzungen bei der Wohnbauförderung, wie sie im Zuge der Diskussion um das Sparpaket auch vom Rechnungshof angeregt wurden. Ohne Geld der Wohnbaubanken und Bausparkassen könnten in Österreich um rund 12.000 Wohnungen weniger gebaut werden. Die Politiker sollten die wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen und die damit verbundenen nachhaltigen Auswirkungen in der Zukunft bedenken, warnt Vorstand Josef Schmidinger.

Der Bedarf an neuen Wohnungen betrage österreichweit mindestens 45.000 Neubaueinheiten pro Jahr, inklusive einer Reserve bis zu 52.000. "Fehlt eine Milliarde, dann fehlen Eigenmittel für zehn- bis elftausend Wohnungen, keiner weiß, wer das finanzieren können wird", so Schmidinger. Österreich werde sich sein Rating jedenfalls so nicht verbessern können. Die Politik sollte eher darüber nachdenken, wie man das System verbessern könnte.

System funktioniert gut

Der Finanzierungsbedarf für 45.000 Wohnungen liege bei 9 Mrd. Euro. Zuletzt im Jahr 2010 hätten die Wohnbauförderungen 2,7 Mrd. Euro ausgemacht. 2011 hätten die sechs Wohnbaubanken 526 Mio. Euro an frischem Geld in die Errichtung und Sanierung von Wohnungen gesteckt. Im mehrgeschoßigen Wohnbau werden in der Regel 50 bis 60 Prozent durch Darlehen der Wohnbaubanken finanziert. "In den kommenden Jahren wird es zunehmend schwieriger werden, Kapital zu leistbaren Konditionen zu bekommen", so Schmidinger. Allein die Republik müsse heuer 14 Mrd. Euro für Schuldentilgungen aufnehmen

Sollten in Zukunft mehr Eigenmittel zur Wohnungsfinanzierung notwendig sein, würde es nicht mehr möglich sein, für die untere Mittelschicht leistbare neue Wohnungen zu bauen, warnte Schmidinger. Sollte es dennoch zu Kürzungen kommen, sollten zumindest Übergangsregelungen geschaffen werden. Auch die Wohnbaubanken seien historisch aus solchen Übergangsregelungen hervorgegangen.

In Österreich habe man ein sehr gut funktionierendes System der Wohnbauförderung, das auch in der Krise funktioniert habe. "Die Wohnbaubanken haben noch keinen einzigen Euro abschreiben müssen", betonte Co-Vorstand Ernst Karner.

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