Rumpold: "Projekt war megainteressant"

Rumpold: "Projekt war megainteressant"
Paradiso-Prozess: Verhandlungsauftakt um dubiose Kreditvergabe. Häupl soll in den Zeugenstand.

Am Klagenfurter Landesgericht hat am Dienstag das Verfahren um faule Kredite der Hypo-Bank für drei Projekte begonnen, die sich mit einem Schaden von 15 Millionen Euro zu Buche schlugen. Primär konzentriert sich der Prozess auf das "Paradiso Museum Kulturpark Wien".

Sieben Angeklagte wurden geladen, darunter Ex-Bankchef Wolfgang Kulterer, seine Gremiumskollegen Günter Striedinger und Gert Xander sowie Ex-Werber Gernot Rumpold. 7,2 Millionen Euro Schaden sollen der Bank durch das nie verwirklichte Projekt eines Sohnes und eines Stiefsohnes des Malers Ernst Fuchs entstanden sein. Zum Vorwurf der Untreue bekannten sich alle nicht schuldig, die Brüder räumten die "grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen" ein.

Wilfried Weh, Verteidiger von Ex-Hypo-Prokurist Albin Ruhdorfer, forderte den prominentesten Zeugen an: "Bürgermeister Michael Häupl soll beweisen, dass das Projekt ernsthaft war."

Rumpold, angereist aus seiner Wahlheimat Zypern, wurde als Erster befragt. Ihm wird vorgeworfen, bei Landeshauptmann Jörg Haider interveniert zu haben. "Ich habe nur in Haiders Büro angerufen", sagte er. Mit Haider, Kulterer oder Xander habe er darüber nie gesprochen. Mit Kreditverträgen habe er nichts zu tun, an Verhandlungen und die Abwicklung könne er sich nicht erinnern. "Das Projekt war aber megainteressant." Für die Vermittlung habe er 1,5 Prozent Provision kassiert.

Der Prozess wird am Donnerstag mit der Einvernahme der Projektwerber fortgesetzt. Laut Stefan Lehner, Anwalt der Fuchs-Söhne, befinden sich neue Skulpturen, die als Sicherheit dienen sollten, noch im Besitz der Hypo. Eine davon sei mit einem Wert von 610.000 € beziffert worden.

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