Robert Lugar geht zur FPÖ

Robert Lugar und Heinz Christian Strache
Strache & Co hoffen durch den Quer-Umsteiger vor allem auf Stimmen in Niederösterreich.

Warum macht er das, der Robert Lugar? Warum tritt er so kurz vor der Wahl als Klubobmann zurück, löst damit den Parlamentsklub des Team Stronach auf – und verzichtet auf 6129 Euro brutto im Monat (Differenz zwischen einfachem Abgeordneten und Klubchef)?

Die Vermutung, dass Lugar bei einer anderen Fraktion anheuert, wo er ohnehin nicht mehr Klubchef sein kann, lag nahe; am Freitag wird sie sich bestätigen. Denn FPÖ-Chef und Klubobmann Heinz-Christian Strache präsentiert einen "neuen Fixstarter auf der Bundesliste" – eben Robert Lugar.

"Ja, er wird’s", bestätigt ein Mitglied des Bundesparteivorstandes dem KURIER.

Warum Lugar den Wechsel seit geraumer Zeit forciert hat, ist klar – er wollte in der Politik bleiben. Das Team Stronach ist politisch tot und der 47-Jährige war ursprünglich bei der FPÖ Niederösterreich, ehe er zum BZÖ und dann zu Stronach wechselte.

Warum aber übernimmt die Strache-FPÖ, die seit der Parteispaltung unter Jörg Haider auf Distanz zu Farbwechslern gegangen ist, warum holt sie sich jetzt einen Parteiwechsler wie Robert Lugar ins Team?

Die Antwort lautet: Weil Strache und die Seinen es für plausibel erachten, dass Lugar der FPÖ zusätzliche Stimmen verschafft. "In den Sozialen Netzwerken und auch im direkten Kontakt spricht er die Wähler überdurchschnittlich gut an. Gerade in seiner politischen Heimat, also in Niederösterreich, ist Lugar ein guter Wahlkämpfer", sagt ein blauer Stratege.

Schon vor Wochen habe es deshalb im Bundesparteivorstand eine inoffizielle Abstimmung gegeben, ob man den gebürtigen Tiroler allenfalls aufnehme. "Das Votum ging klar zugunsten von Lugar aus", erzählt der Stratege. "Jetzt wird die Sache auch offiziell gemacht."

Kommentare