Zeitplan für Primärversorgungszentren steht

Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner
Gesundheitsministerin auf Kärnten-Besuch: Rendi-Wagner bekräftigte Zeitplan für die Errichtung der Primärversorgungszentren.

Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) hat am Mittwoch bei einem Kärnten-Besuch den Zeitplan für die Errichtung der Primärversorgungszentren bekräftigt. Bis 2021 sollen 75 Zentren entstehen, sechs davon in Kärnten, erklärte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) vor Journalisten. Als Standorte sind Klagenfurt, Völkermarkt, St. Veit, Spittal, Feldkirchen und Hermagor vorgesehen.

Wohnortnahe Versorgung modernisieren

"Ein Drittel der Patienten, die in Notfallaufnahmen kommen, wäre bei niedergelassenen Ärzten gleich oder sogar besser versorgt", sagte Rendi-Wagner. Es gehe darum, die wohnortnahe Versorgung zu modernisieren und Spitalsambulanzen zu entlasten. Prettner ortet eine Bereitschaft bei Kärntner Medizinern, in solchen Zentren zu arbeiten: "Es gibt viele Interessierte, Ärzte, die aus dem Krankenhaus heraus wechseln wollen, die sich aber nach einer Beratung mit der Standesvertretung doch wieder umentscheiden."

Die Ärztekammer will man mit ins Boot holen, damit auch sie voll hinter dem Projekt steht. Und man brauche vor allem Ärzte, die bereit sind, in Primärversorgungszentren zu arbeiten - Stichtage, wann die einzelnen Zentren in Kärnten umgesetzt werden, könne man aber noch keine liefern, so die Gesundheitsreferentin.

Anschubfinanzierungen

Ärzte, die sich zusammenschließen wollen, sollen zusätzlich unterstützt werden, sowohl in juristischer Hinsicht als auch finanziell. Für Anschubfinanzierungen, etwa für die Errichtung von Gebäuden oder EDV-Systeme, habe sie einen Betrag von 200 Millionen Euro reserviert, sagte Rendi-Wagner. Laut Prettner stehe auch Geld aus europäischen Töpfen zur Förderung des ländlichen Raums bereit: "Diese Mittel können in alle Regionen Kärntens, mit Ausnahme von Villach und Klagenfurt, fließen."

Dass mit den Primärversorgung Hausärzte abgeschafft werden sollen, sei laut Rendi-Wagner ein "völliger Humbug": "Genau diese Ärzte sollen auch in Zukunft arbeiten, aber im Team." Dazu sei aber noch nötig, dass die Anstellung von Ärzten bei Ärzten möglich gemacht wird.

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