Rendi-Wagner: "Die aktuelle Lage ist hochriskant"

Rendi-Wagner: "Die aktuelle Lage ist hochriskant"
SPÖ-Chefin warnt angesichts der hohen Zahl an Neuinfektionen vor raschen Lockerungen

SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner warnt angesichts der steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen vor weiteren Öffnungsschritten. „Ich bin für den Weg der Sicherheit und der Kontrolle. Ich möchte keinesfalls eine Situation, wie im November, wo Intensivstationen vor dem Kollaps standen. Die aktuelle Lage ist hochriskant“, so Rendi-Wagner.

Rendi-Wagner erinnerte im Vorfeld der für Montag geplanten Beratungen der Bundesregierung, bei der das weitere Vorgehen fixiert werden soll, auch an die aufrührenden Bilder aus Italien vor einem Jahr: "Ich will keine Situation, wie sie vor einem Jahr in Italien in den Krankenhäusern in Bergamo stattgefunden hat. Wir alle haben diese Bilder offenbar schon vergessen. Ich will auch keine Situation wie sie gerade aktuell dieser Tage in Tschechien passiert, wo auch die Krankenhäuser in der Gesundheitsversorgung kollabieren. Eine solche Situation ist nicht nur für die Gesundheitsversorgung der Covid-Patienten gefährlich" - sondern letztendlich für die Versorgung aller Patienten, warnte sie.

Zahlen verdoppelt

Die Zahlen hätten sich "in den letzten zwei Wochen verdoppelt" und man könne "davon ausgehen, dass sich die Verdopplung der letzten zwei Wochen fortsetzt". Denn die aktuellen Infektionen werde man erst in zehn Tagen in den Statistiken sehen. Jeglicher weiterer Öffnungsschritt werde "den schon jetzt zu beobachtenden Kontrollverlust über das Infektionsgeschehen weiter beschleunigen."

Die türkis-grüne Regierung sei nun gefordert, diese Entwicklung zu stoppen. Öffnungsschritte zum jetzigen Zeitpunkt würden hingegen eine "Kapitulation" vor dem Virus und eine Gefahr sowohl für die Gesundheit der Menschen als auch für die Entwicklung der Wirtschaft bedeuten.

Tests "richtig und auch notwendig"

Der Ansatz, massenhaft zu testen, sei zwar "richtig, wichtig und auch notwendig", sie selbst habe das seit zwölf Monaten gefordert. "Aber eines muss da auch klar sein: Bei diesen schon jetzt in Österreich stattfindenden hohen Fallzahlen, bei der sich immer stärker ausbreitenden höheren Zahl der Mutationen, kann Testen alleine einen Anstieg nicht zu 100 Prozent verhindern."

"Mein Ziel ist es, nicht nur zu öffnen, sondern dauerhaft zu öffnen, nachhaltig zu öffnen, weitere Lockdowns zu verhindern, bis wir eine Zeit erreicht haben mit einer höheren Durchimpfungsrate, zumindest im Bereich der Risikopatienten." Dies sei auch die Antwort auf die Rufe der Landeshauptleute, gab sie zu verstehen - etwa auch auf jenen ihres Parteikollegen Hans-Peter Doskozil. Der burgenländische Landeshauptmann hatte erst am Vortag einen Kurswechsel weg von Lockdowns hin zu Massentests vorgeschlagen.

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