Rauchverbot verhindert 32.000 Spitalsaufenthalte

Drei der sechs häufigsten Todesursachen sind bald Lungenkrankheiten.
Studie: Rauchfreie Gastronomie reduziert Herzinfarkte um 15 Prozent, Lungenentzündungen um 24 Prozent

Je früher das Gastro-Rauchverbot kommt, desto besser ist es für die Gesundheit der Österreicher. Eine Modellrechnung steirischer Experten zeigt, dass die Maßnahme allein schon innerhalb einer Woche 623 Spitalsaufenthalte weniger bedeuten würde.

Die Berechnungen wurden vergangenes Jahr unmittelbar nach dem Kippen des geplanten Gastro-Rauchverbotes durch die damalige türkis-blaue Regierung angestellt. Laut der Gesundheitsfolgenabschätzung könnten durch ein Rauchverbot jährlich 32.000 Krankenhausaufnahmen vermieden werden. Die Studie war ein Kooperationsprojekt von "V'IVID - Fachstelle für Suchtprävention", MedUni Graz, der FH Joanneum, der Stadt Graz und dem Bundesland Steiermark. Unterstützt worden sei man dabei auch von der Gesundheit Österreich GmbH.

Internationale Studien belegten, "dass eine rauchfreie Gastronomie Herzinfarkte um durchschnittlich 15 Prozent, Schlaganfälle um 16 Prozent und Lungenentzündungen um 24 Prozent reduziert", zitiert die APA Florian Stigler von der Public Health School der MedUni Graz

Rauchverbot verhindert 32.000 Spitalsaufenthalte

Durch das nun von der österreichischen Politik doch wieder geplante Gastro-Rauchverbot könnten demnach 7.777 stationäre Aufnahmen durch Lungenentzündungen, 5.707 infolge von anderen ischämischen Herzerkrankungen (weiters 3.924 wegen Angina pectoris und 2.701 nach Herzinfarkten) innerhalb eines Jahres vermieden werden. Dazu kämen noch 4.285 Spitalsaufnahmen nach Schlaganfällen, 5.625 wegen chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), 506 durch Asthma und 48 wegen eines Spontan-Pneumothorax.

Insgesamt kommen die Experten bei Erwachsenen pro Jahr auf 30.500 vermeidbaren Spitalsaufenthalten. In der Altersgruppe bis 14 Jahren können durch ein Rauchverbot in der Gastronomie weitere  rund 1.500 Spitalsaufenthalte verhindert werden.

Geringere Kindersterblichkeit

Laut einer brasilianischen Studie führte die dortige stufenweise Einführung eines Rauchverbots im öffentlichen Raum  - inklusive Bars und Restaurants - zu einer deutlichen Verringerung der Kinder- und Säuglingssterblichkeit. Nach dem Verbot sank die Sterblichkeit bei Klienkindern pro Jahr um 5,2 Prozent, bei den Säuglingen um 2,1 Prozent pro Jahr. "Wir schätzen, dass die sofortige Einführung eines kompletten Rauchverbots ab 2004 den Tod von 10.091 Kleinkindern verhindern hätte können", schreiben die Autoren.

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