Protestmarsch der Flüchtlinge

Um "menschenwürdige Bedingungen" in Traiskirchen einzufordern, marschieren Asylwerber nach Wien.

Die Insassen des Flüchtlingslagers Traiskirchen machen mobil. Am kommenden Samstag wollen mehrere tausend Menschen von der Erstaufnahmestelle in Niederösterreich zum Asylgerichtshof in Wien marschieren, um "menschenwürdige Bedingungen" einzufordern.

Um 7.00 Uhr früh versammelt sich der Protestzug vor dem Lager, das derzeit mit rund 1400 Asylwerbern mehrfach überbelegt ist, um ab 9.00 die rund 35 Kilometer entlang der Badner Bahn nach Wien in Angriff zu nehmen. Gegen 17 Uhr soll der Protestzug den Asylgerichtshof in der Laxenburger Straße erreichen.
Nach einer Kundgebung dort will man in die Innere Stadt, konkret in den Sigmund-Freud-Park, weiterwandern. Dort soll ein mehrtägiges Protest-Zeltlager errichtet werden.

Kalt und eng

Der Protest richtet sich nicht in erster Linie gegen die von der niederösterreichischen Landespolitik bekrittelte Überbelegung der Erstaufnahmestelle (mehr dazu hier), sondern gegen die dortigen Bedingungen. Unter anderem beklagen die Flüchtlinge fehlende Winterkleidung, zu geringes Taschengeld, beengte Wohnmöglichkeiten und Schnellverfahren ohne entsprechende Berücksichtigung von Fluchtgründen.

Protestmarsch der Flüchtlinge
Wie viele Personen am Protestzug teilnehmen werden, konnten die Organisatoren noch nicht genau sagen;  Organisator Hans-Georg Eberl rechnet mit 200 bis 500. Beteiligen wollen sich Flüchtlingsgruppen unter anderem aus Afghanistan, Pakistan und Somalia. Schon Anfang Oktober war ein 50-stündiges Protestcamp vor dem Parlament in Wien errichtet worden (Bild).
 

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