Jetzt erst recht: Laute Lebensfreude gegen die Trauer bei der Vienna Pride

VIENNA PRIDE 2025 - REGENBOGENPARADE
Warum die Menschen trotz des Amoklaufs in Graz am Samstag auf die Straße gingen. Eine Reportage von der Regenbogenparade.

„Darf ich dir einen Regenbogen schenken?“, fragt Sarah ihre Sitznachbarin. Mit einem Schminkstift verteilt sie bunte Flaggen und Herzen, immerhin kann es für die Pride Parade wohl kaum bunt genug sein.

Sie selbst ist bereits stilecht gekleidet, in einem Kleid in den Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Lila. Und sie hält ein ebenso buntes Schild in der Hand, mit dem sie „Free Mom Hugs“ an alle weitergibt, die eine Umarmung brauchen können.

„Ich bin seit 26 Jahren bei der Pride“, erzählt sie dem KURIER, während sie gemeinsam mit Lea auf einem Grünstreifen am Stubenring auf den Paradezug wartet. Immer mehr Menschen strömen aus der gegenüberliegenden U-Bahn-Station, treten auf die gesperrte Ringstraße, die an diesem Tag der LGBTIQ+-Community gehört. Der Umzug ist am frühen Nachmittag zwar noch nicht zu sehen, kündigt sich aber mit lauten Beats aus der Ferne an.

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Sarah (li.) und Lea wollen sich vom Amoklauf nicht einschüchtern lassen – ebenso wie rund 300.000 andere.

„Früher haben vor allem ältere, schwule Männer meine „Mom Hugs“ gebraucht. Heute brauchen sie leider auch wieder viele Junge“, erklärt Sarah, weshalb es ihr umso wichtiger ist, jedes Jahr Teil der Parade zu sein. Denn von Gleichheit in der Gesellschaft könne auch 2025 noch keine Rede sein. „Und für manches, was eigentlich schon als akzeptiert galt, muss man wieder kämpfen“, weiß Lea.

Kein Verstecken

Deshalb ist auch eine Freundesgruppe zur Pride gekommen, die auf dem Ring für Fotos posiert. Zwei von ihnen sind extra aus München angereist, um in Wien dabei zu sein. Eine Kollegin habe aber abgesagt; zu groß war die Verunsicherung nach dem Amoklauf in Graz und der Bombendrohung am Karlsplatz diese Woche. „Das war schon erschreckend“, erzählen die Freunde. Aber die Vorfälle hätten sie erst recht dazu motiviert, für Toleranz und eine vielfältige Gesellschaft auf die Straße zu gehen. „Wir stehen zusammen“, sind sie sich einig.

Jetzt erst recht: Laute Lebensfreude gegen die Trauer bei der Vienna Pride

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Während der Pride-Umzug immer näher rückt, suchen auch die beiden Freundinnen Vivienne und Anna nach einem guten Platz, um die Parade mitzuerleben. Die 15-jährige Anna ist zum ersten Mal dabei.

„Es ist schön, dass alle Leute so offen sind“, ist die Schülerin aus Wien begeistert. Auch den Freundinnen sitzen die Bilder aus Graz noch tief in den Knochen. „Wir sind an diesem Tag genauso in die Schule gegangen, wie die Schülerinnen und Schüler dort“, ist ihnen bewusst. Ebenso hätten sie sich über die alljährlichen Gegendemos zur Pride Gedanken gemacht. „Aber bei der Regenbogenparade geht es auch darum, sich nicht zu verstecken“, wollen sich die beiden Schülerinnen nicht einschüchtern lassen.

Stiller Start

Es ist kurz nach zwei Uhr, als die Parade das Museum für angewandte Kunst erreicht. Im Gedenken an die Opfer in Graz hat man den Umzug heuer ohne Musik und Jubel gestartet.

Mit Trauerbannern zeigten die rund 300.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Anteilnahme. Erst nach dem Parlament wurde es wieder laut und bunt am Ring. „Denn unser Schmerz lässt uns nicht verstummen. Unsere Lebensfreude ist kein Gegensatz zur Trauer – sie ist Teil unseres Widerstands“, lautete die Devise des Veranstalters.

Was Sarah nach 26 Jahren bei der Pride genauso sieht – obwohl sie der Amoklauf als Lehrerin sehr traurig macht. „Es wäre falsch gewesen, nicht auf die Straße zu gehen, nur weil irgendein Arschloch in die Zeitung wollte“, ist sie überzeugt.

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