Wie man die ÖVP zerzausen und dennoch mit ihr koalieren kann

FRAKTIONSFÜHRER ZUM ÖVP-KORRUPTIONS-U-AUSSCHUSS IM PARLAMENT: TOMASELLI
Der grüne Abschlussbericht zum ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss ist eine bemerkenswert scharfe Abrechnung mit dem Koalitionspartner.

Man kann Nina Tomaselli ja manches nachsagen – übertriebene Rücksicht auf die Volkspartei gehört eher nicht dazu.

Als erste Fraktion haben die Grünen ihren Abschlussbericht über den ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss vorgelegt. Und das 91 Seiten zählende Dokument ist eine kompromisslose Abrechnung mit dem Koalitionspartner.

Gleich vorweg wird klargestellt, dass die ÖVP „die gesamte Bevölkerung manipuliert“, „Postenschacher betrieben“ und „Superreichen Spezialbehandlungen“ bei Behörden verschafft habe.

Der Bericht ist handwerklich sehr ordentlich gemacht. Er ist optisch ansprechend, durchaus leicht zu lesen, er hat viele Fußnoten und birgt allerlei kuriose Zahlen (auf 46 Sitzungen mit 219 Stunden Befragungszeit kamen mehr als 27 Stunden Sitzungsunterbrechungen; insgesamt wurden 26,5 Millionen Seiten Akten geliefert, nur sechs der 2.160 gelieferten Ordner enthielten „streng geheime“ Informationen etc.).

„Der Bericht enthält recht eigenwillige Wahrnehmungen“, findet Andreas Hanger, Fraktionschef der ÖVP im U-Ausschuss. Und das ist von seiner Seite noch durchaus vornehm formuliert.

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