Ex-Ministerin Gehrer: „Habe überlegt, den Krempel zu lassen“

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Die ehemalige Bildungsministerin über den Moment, wo sie an Rücktritt dachte, über „innovationsresistente Blockade-Eliten“ und wie es war, nach 12 Jahren wieder Hausfrau zu sein.

Die ehemalige Bildungsministerin war für ihren reschen Ton berühmt-berüchtigt. Sie setzte zahlreiche Reformen um.

KURIER: Gleich am Beginn Ihrer Karriere haben Sie einen Satz geprägt: „Ein durchschnittlich intelligenter Mann verhungert nicht“, haben Sie auf die Frage geantwortet, wie es Ihrem Mann in Vorarlberg gehe, wenn Sie Ministerin in Wien sind. War er nie eifersüchtig auf Ihre Karriere?

Elisabeth Gehrer: Ich glaube nicht. Er war stolz darauf und auch oft in Wien. Aber fragt man so etwas jemals einen Mann? Und wie man sieht, ist er nicht verhungert.

Vor 20 Jahren haben Sie die Universitäten grundlegend reformiert. Gleichzeitig wurden Sie, weil Sie früher Volksschul- und auch Handarbeitslehrerin waren, ziemlich sexistisch als „Strickliesl“ verunglimpft, durchaus auch von honorigen Uniprofessoren. Wie sehr hat Sie das damals geärgert?

Die Universitätsreform war natürlich ein drastischer Schritt. Leute, die immer dagegen sind, habe ich damals als „innovationsresistente Blockade-Elite“ bezeichnet. Wenn ihnen die Argumente ausgingen, kamen untergriffige Darstellungen. Gekränkt hat es mich nicht.

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