Plakolm: Aktuelle Regelung für Eigenmittel bei Wohnbaukrediten "gefährlich"

Wer in Österreich einen Wohnbaukredit aufnimmt, der muss 20 Prozent Eigenmittel aufbringen, so will es die Finanzmarktaufsicht (FMA). Wenn eine 70 Quadratmeter große Eigentumswohnung also 390.000 Euro kostet (das ist aktuell der Durchschnittspreis dafür), muss man dafür laut aktueller Regelung 78.000 Euro plus Nebengebühren auf der Seite haben.
Damit diese Eigenmittelquote gerade für junge Menschen nicht zunehmend zum Hindernis wird, fordert Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) die Eigenkapitalquote jedenfalls für das erste Eigenheim „auf ein vernünftiges Maß“ zu senken. Auch die staatlichen Nebengebühren auf das erste Eigenheim sollen abgeschafft werden.
Aus Sicht der Jugendstaatssekretärin habe die FMA mit den 20 Prozent Eigenmitteln eine EU Richtlinie viel zu streng umgesetzt. „Wir müssen jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich etwas zu schaffen. Es muss die realistische Chance für sie geben, sich mit Fleiß etwas aufzubauen. Diese Chance nehmen wir ihnen mit dieser Regelung nachhaltig“, sagt Plakolm.
Irisches Modell
Mehr noch: Die derzeitige Regelung nennt die Staatssekretärin „realitätsfremd und gefährlich“.
Was aber wäre das von ihr genannte „vernünftige Maß“ an Eigenkapital?
Dabei sollte man sich an europäischen Best Practice Beispielen orientieren, heißt es aus dem Staatssekretariat.
Anfang der Woche besuchte Plakolm beispielsweise Irland, um sich über die dort umgesetzten Modelle zu informieren. In Irland ist die Eigentumsquote mit 70 Prozent deutlich höher als in Österreich (48 Prozent). Die Eigenkapitalquote bei Wohnbaukrediten liegt bei zehn Prozent.
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