Strache: Verpassen von Abstimmungen war "blöder Fehler"

Philippa Strache.
Sobotka kritisiert die wilde Abgeordnete für deren Fehlen bei der Kür des Nationalratspräsidiums: "Das darf nicht zum System werden."

Eine Abgeordnete stand bei der ersten Nationalratssitzung der neuen Gesetzgebungsperiode am Mittwoch besonders unter Beobachtung: Philippa Strache, ehemalige FPÖ-Tierschutzbeauftragte und Ehefrau des früheren langjährigen Parteiobmanns Heinz-Christian Strache, nahm in der letzten Reihe als wilde Abgeordnete Platz - hinter einigen SPÖ-Hinterbänklern. Schließlich hatte der freiheitliche Klub davor klargestellt, dass Philippa Strache in der Fraktion nicht willkommen ist. 

Allerdings versäumte Strache an ihrem ersten Tag im Parlament dann gleich die Abstimmungen über die drei Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka (ÖVP), Doris Bures (SPÖ) und Norbert Hofer (FPÖ). Gegen letzteren war ohne Erfolg die Grüne Eva Blimlinger angetreten.

"Wird nie wieder passieren"

"Das war leider an meinem ersten Parlamentstag ein blöder Fehler von mir. Mein Mitarbeiter hat mich gebeten, zu den Parlamentsmitarbeitern zu kommen, um die ersten Anmeldeschritte abzuhandeln. Ich war allerdings im Parlament anwesend und bin nicht, wie fälschlich behauptet, früher gegangen. Trotzdem, so etwas wird mir nie wieder passieren", beteuerte die wilde Abgeordnete im Gespräch mit der Gratiszeitung Heute.

Ihr Büro im Parlament würde ihr wohl im Laufe des heutigen Freitags zugeteilt werden, sagte Strache außerdem. Es soll jenes des ehemaligen, ebenfalls wilden Mandatars Efgani Dönmez sein.

Auch sonst lief die Premiere im Parlament für die 31-Jährige nicht optimal. Am Tag der Angelobung war Strache von ihrer ehemaligen Partei, der FPÖ, auch noch ausgeschlossen worden. 

"Verletzung der Pflichten"

Nationalratspräsident Sobotka schloss sich der Kritik an Strache, die unter anderem aus der FPÖ gekommen war, am Freitag an. Dass sie nicht an der ersten Abstimmung zur Wahl des Nationalratspräsidiums teilnahm, sei eine "Verletzung der Pflichten".

"Dass Philippa Strache nicht abstimmt, darf nicht zum System werden", sagte Sobotka im Gespräch mit der Kronen Zeitung. "Ich weiß nicht, warum sie gegangen ist. Ich wollte sie begrüßen, ihr die Hand schütteln, aber da war sie schon weg."

Schon am Mittwoch hatte Sobotka im Gespräch mit dem KURIER im Hinblick auf Straches Fehlen gesagt, er glaube nicht, "dass das permanent so sein wird, sonst müsste man auch Maßnahmen setzen".

Warum eigentlich, Wolfgang Sobotka

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