Parlamentsumbau: Heikler Eingriff im Hohen Haus
Die heute angelobten Abgeordneten sollen 2021 ins angestammte Haus am Ring übersiedeln. Die Pfeiler in Erdgeschoß? Sie werden weggerissen. Die Bögen? Sie verschwinden ebenfalls. Und all die Abbrucharbeiten müssen so passieren, dass sich die 1.000 Quadratmeter große Säulenhalle im Stock darüber keinen Millimeter bewegt – Seismografen messen jede Erschütterung. Während im Ausweichquartier in der Hofburg heute, Mittwoch, der neue Nationalrat angelobt wird, steht im eigentlichen Parlament, also im Bau an der Ringstraße, bei der Generalsanierung eine der heikelsten Operationen an.
Parlamentssanierung
Die umfassende Sanierung des Parlaments begann im Frühjahr 2017
Sanierung dauert an
Im Jahr 2021 soll die Renovierung abgeschlossen werden. Das Glasdach über dem Plenarsaal wurde vergangenes Jahr abegtragen,da es undicht war.
Vom Keller bis zum Dach
Laut Bautagebuch des Parlamentsumbaus wird das gesamte Gebäude sockelsaniert. Auch das Dach wird renoviert. Zusätzlich wird im Dachbereich ein öffentliches Panoramarestaurant mit einer 400 Quadratmeter großen Terasse errichtet.
8.000 Quadratmeter Dach wird saniert
Das Dach wurde 1945 fast zur Gänze durch Bombentreffer zerstört. Beim Wiederaufbau wurde es als Flickwerk wieder repariert.
Kaum wiederzuerkennen . . .
... ist der der Innenraum während der Baustelle. Die Öffnung dient zur Anlieferung von Baumaterialien ins Innere des Gebäudes.
Innen wie Außen
Bei der Buastelle muss trotz gr5oßer Maschinen und groben Arbeiten mit Fingerspitzengefühl gearbeitet werden, um die denkmalgeschütze Innenstruktur nicht zu beschädigen
Neues Antlitz
Teilweise wurden Wände und Decken abgetragen um einen natürlichen Lichteinfall zu ermöglichen.
Vodelperspektive auf die größte Baustelle Wiens
Das 130 Jahre alte Gebäude erfährt eine Grunderneuerung. Und soll 2021 in neuem Licht erstrahlen
In den nächsten Tagen werden zwei Drittel aller Stützen unter der Säulenhalle weggebrochen, um Platz für das 900 Quadratmeter große, von einer neuen Stahlkonstruktion geschützte Besucherzentrum zu schaffen.
240 Menschen arbeiten derzeit durchgehend auf der Großbaustelle, zu Spitzenzeiten sind es mehr als 550. Geht alles glatt, dann ist das von Theophil Hansen geplante Gebäude im Sommer 2021 technisch und statisch auf dem Letztstand. Und das bedeutet, dass die nun angelobten Abgeordneten die ersten sind, die wieder ins angestammte Domizil einziehen werden.
Abgesehen von feuerpolizeilich überfälligen Sanierungen (das Dach war marod), werden im Zuge der Sanierung auch neue Räume für Besucher, Mitarbeiter und Abgeordnete entstehen. Für einen der spektakulärsten Orte im alten neuen Parlament, nämlich das Besucherrestaurant am Dach über der Säulenhalle, laufen derzeit ebenfalls die Vorbereitungen – der Dachaufbau wird gemacht.
40.000 m² neue Böden
Die Zahlen der Großbaustelle sind durchwegs beeindruckend: 740 Fenster werden thermisch saniert, 600 Türen in Ordnung gebracht, 200 davon müssen allein aufgrund neuer Brandschutzregeln adaptiert werden. Und damit das Haus auch in Sachen Elektronik zukunftsfit bleibt, werden 40.000 Quadratmeter Böden neu verlegt.
Was Ablauf und Budget angeht, sei man im Plan, heißt es. Damit die Kosten nicht unkontrolliert steigen, hat der Gesetzgeber, also der Nationalrat, eine Kostenobergrenze von 352 Millionen Euro eingezogen.
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