Rendi-Wagner über destruktive Kräfte: "Völlig unverständlich, was sich abspielte"

Pamela Rendi-Wagner bei einem KURIER-Interview im Mai 2019.
Keine 24 Stunden hielt der Frieden in der SPÖ. Die Parteichefin über das Vertrauensvotum, die Folgen der Corona-Pandemie und die Wien-Wahl.

KURIER: Frau Rendi-Wagner, keine 24 Stunden nach Bekanntwerden des Ergebnisses der Mitgliederbefragung wurde das Gerücht lanciert, dass die Abstimmung über Ihre Person als Parteichefin manipuliert gewesen sein könnte. Befindet sich die SPÖ auf einem Selbstzerstörungstrip?

Pamela Rendi-Wagner: Zuerst möchte ich nochmals betonen, wie sehr ich mich persönlich über das eindeutige, positive Mitgliedervotum gefreut habe. Es ist ja auch ein historisch einmaliges Ergebnis, weil es noch nie eine so hohe Beteiligung gab. Was sich aber in den 24 Stunden nach der Veröffentlichung in der SPÖ abgespielt hat, ist für mich und viele andere völlig unverständlich und auch nicht nachvollziehbar.

Gibt Ihnen das nicht zu denken, dass die Lust an der Diffamierung in der SPÖ so groß ist?

Klar ist schon, dass es offenbar einige wenige gibt, die dieses eindeutige Votum nicht zur Kenntnis nehmen wollten. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, dass diese Personen in den letzten Jahren ihre Energie und Zeit konsequent destruktiv einsetzen. So war ich nie, und so bin ich nicht und so ist auch die große Mehrheit in der SPÖ nicht.

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat noch einen Tag vor der Ergebnisveröffentlichung gesagt: „Die Abstimmung wollte keiner von uns“. Auch Michael Ludwig hat es in ähnlichen Worten so kommuniziert. Haben Sie die beiden starken Männer in der Partei nun im Griff?

Apropos diese Abstimmung hat niemand gewollt: Ich wusste, dass die Mitglieder diese Befragung sehr wohl wollen. Deswegen bin ich sehr konsequent diesen Weg gegangen. Am Mittwoch war die Diskussion im Vorstand eine hoch positive. Wir waren uns alle einig, dass wir diese Vertrauensstärkung brauchen, vor allem im Hinblick auf die bevorstehenden wichtigen Wahlen.

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