Opposition will „zwei leere Stühle“ im ORF

"Nationalratswahl 08: Diskussion der Spitzenkandidaten" Im Bild: Heinz-Christian Strache, Wilhelm Molterer, Ingrid Thurnher, Werner Faymann, Alexander Van der Bellen, Jörg Haider. Das Highlight der ORF-TV-Konfrontationen zur Nationalratswahl am 28. September steht heute auf dem Programm von ORF 2: Ingrid Thurnher lädt zur "Elefantenrunde" mit den Spitzenkandidaten der im Parlament vertretenen Parteien. Diese findet erstmals genau dort statt, wo die Parteiobmänner nach dieser Wahl stark vertreten sein wollen: im Hohen Haus. Zu Gast bei Ingrid Thurnher sind Werner Faymann (SPÖ), Wilhelm Molterer (ÖVP), Alexander Van der Bellen (Grüne), Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Jörg Haider (BZÖ). ORF 2 überträgt live ab 20.15 Uhr, Regie führt Fritz Melchert. SENDUNG: ORF2, DO, 25.09.2008, 20:15 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung des ORF bei Urhebernennung. Foto:ORF/Thomas Ramstorfer. Andere Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der Abteilung ORF/GOEK-Photographie. Copyright:ORF-PHOTOGRAPHIE, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-14383.
Trotz Absage von Kanzler und Vizekanzler könnte es große TV-Konfrontation vor der Wahl geben.

SPÖ-Kanzler Werner Faymann und ÖVP-Vizekanzler Michael Spindelegger wollen nicht mit den anderen Parteichefs in den Ring der sogenannten Elefantenrunde kurz vor der Nationalratswahl steigen. Die große TV-Diskussion knapp vor dem Urnengang am 29. September hat hohe Einschaltquoten jenseits der 1,2 Millionen Zuseher – und dient vielen Unentschlossenen als letzte Entscheidungshilfe, argumentiert der grüne Mediensprecher Dieter Brosz. Er fordert, dass eine Runde auch ohne Faymann und Spindelegger stattfinden muss. Notfalls müsse der ORF eben zwei Stühle freilassen. Brosz: „Der öffentlich-rechtliche ORF darf sich nicht dem Diktat der Parteizentralen beugen.“

Ansonsten seien die Grünen wild entschlossen, eine parlamentarische Sondersitzung einzuberufen, um über den ORF zu diskutieren. Es sei unverständlich, dass Grünen-Chefin Eva Glawischnig in ihrem bisher erfolgreichsten Jahr nur acht Prozent Anteil in der ZiB1-Berichterstattung bekommen habe – im Gegensatz zu Faymann (24,4 Prozent) und Spindelegger (34,4 Prozent).

Auch FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky verlangt zwei leere Sessel, eine große TV-Diskussion will er unbedingt. Die Absagen von Faymann und Spindelegger seien „peinlich“, denn zu „Tode gefürchtet ist auch gestorben“. Vilimsky: „Nur weil jemand nicht kommt, darf der ORF die Sendung nicht platzen lassen.“ Ebenso äußert sich BZÖ-Sprecher Rainer Widmann: „Zwei leere Stühle sind das Mindeste. Sie stünden symbolisch für die Inhaltsleere der Regierungspolitik.“

Im ORF ist noch nicht entschieden, wie man sich verhält. Ein Sprecher sagt: „Es wird am 26. September eine Schlussrunde geben. Wie die genau aussieht, wissen wir noch nicht.“

Kommentare