"250.000 Euro pro Ausgabe": ÖVP will "Mein Wien" einstellen
Die Wiener ÖVP fordert die Einstellung der städtischen Gratiszeitung "Mein Wien".
Gemeinderätin Laura Sachslehner verwies gegenüber der APA darauf, dass auch der Rechnungshof - laut Medienberichten - nun das Magazin kritisiere. Zuvor hatte Sachslehner bereits selbst die Kosten angeprangert. Laut der ÖVP-Politikerin wurden in den vergangenen Jahren mehr als 39 Mio. Euro für die Zeitung aufgewendet, wie aus einer Anfragebeantwortung hervorgegangen ist.
250.000 Euro pro Ausgabe
Auch der Rechnungshof soll laut einem Rohbericht Kritik an "Mein Wien" üben. "250.000 Euro pro Ausgabe und das sogar 24 Mal im Jahr für reine Eigen-PR der Stadträte auszugeben, ist eine unfassbare Dreistigkeit. Die Stadtregierung finanziert sich damit lediglich ihre eigene Inszenierung und gibt Unsummen an Steuergeld für völlig sinnlose Publikationen aus", befand Sachslehner: "Ich fordere die sofortige Einstellung des Magazins."
24 Mal jährlich
Dieses verfüge aktuell nur über einen "sehr überschaubaren Informationsgehalt", bekrittelte sie. Die Zeitung sei ein "weiteres Puzzlestück" in der "intransparenten und dubiosen" Medienarbeit der Stadtregierung.
"Mein Wien" wird von der Stadt herausgegeben und an alle Haushalte verschickt. Das Heft erscheint inzwischen 24 Mal jährlich (12 Mal jährlich bis 2021) und verfügt über einen Heftumfang von 24 Seiten. Beschrieben werden darin Projekte der Stadt, auch Auskünfte zu Freizeitmöglichkeiten oder zu Veranstaltungen sind darin zu finden. Während das Rathaus für den Inhalt zuständig ist, sind Druck und Vertrieb ausgelagert.
Der Vorsitzende des Finanzausschusses, SPÖ-Gemeinderat Kurt Stürzenbecher, wies die Kritik der Volkspartei zurück. "Bedauerlicherweise hat Kollegin Sachslehner die zentralen Punkte des Rohberichts missverstanden", hielt er in einer Aussendung fest. Kolportiert werde, dass der Rechnungshof empfiehlt, die Nutzung derartiger Eigenmedien abzutesten - und bei der Durchführung von städtischen Informationsmaßnahmen sogar noch verstärkt auf Eigenmedien der Stadt zu setzen, betonte Stürzenbecher.
Die Zeitung "Mein Wien" sei ein erfolgreiches Informationsprodukt, versicherte der SPÖ-Politiker. Mit ihrer Forderung agiere Sachslehner auch gegen die Interessen vieler älterer Wienerinnen und Wiener, die nachweislich besonders oft ihre Informationen zu städtischen Services und Angeboten aus diesem Printprodukt beziehen würden. Durch die Restrukturierung der Zeitung habe man zuletzt zudem Einsparungen in der Höhe von mehreren Millionen Euro jährlich erzielen können, berichtete Stürzenbecher.
Kurz zusammengefasst:
- ÖVP-Gemeinderätin Laura Sachslehner fordert die Einstellung des Stadtmagazins "Mein Wien".
- Laut der Politikerin wurden in der Vergangenheit mehr als 39 Millionen Euro in das Magazin investiert.
- Das Magazin erscheint 24 Mal im Jahr und wird an alle Wiener Haushalte verteilt.
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