ÖVP: Neues Team, altbekannte Gesichter

Mit Blick auf Burg und Berg präsentierte ÖVP-Spitzenkandidat Wilfried Haslauer am Freitag jenes Team, mit dem er in die Landtagswahl am 5. Mai gehen wird. Auf diese hatte vor allem die ÖVP wegen des Finanzskandals gedrängt. Weil sie dachte, dass sie profitiert – und dass sie der SPÖ schadet.

Nicht mehr in Haslauers Truppe ist Agrar- und Personal-Landesrat Sepp Eisl, der in Sachen Spekulation auch unter Beschuss stand. Er hat wissen lassen, nicht mehr anzutreten. Ebenfalls nicht mehr dabei: Tina Widmann (Integration, Familie) – sie musste auf Wunsch Haslauers gehen. „Ich wollte einen Komplettumbau der Regierungsmannschaft“, sagt er. Dass die neue Spitze überwiegend altbekannte Gesichter trägt, stört ihn nicht: „Jetzt müssen Profis ran. Das ist keine Zeit für Experimente.“ Der einzige Newcomer ist Josef Schwaiger; der 48-jährige Beamte im Agrar-Resort der Landesverwaltung soll nach der Wahl Eisl ersetzen.

Christian Stöckl (55) ist seit 14 Jahren Bürgermeister der einst roten Hochburg Hallein und seit 2009 im Landtag; er wird unter einem Landeshauptmann Haslauer den Finanzlandesrat geben. Als Stöckl sein Amt in Hallein antrat, war die Stadt mit 40 Millionen Euro verschuldet. Derzeitiges Minus: weniger als zehn Millionen. „Als Finanzlandesrat würde ich die Zigtausenden Budgetposten durchschauen – auch wenn es Wochen dauern würde.“

Die Anwältin Brigitta Pallauf soll sich um die Themen Familie, Pflege, Bildung kümmern. Die 52-Jährige ist seit 2009 im Landtag, seit 2011 Chefin der VP-Frauen.

Beide, Stöckl und Pallauf, sitzen auch für die ÖVP im U-Ausschuss zum Finanzskandal. Dort wurde gestern Wohnbaulandesrat Walter Blachfellner (SPÖ) einvernommen. Seine Abteilung sei für die Verwendung der Mittel, nicht aber für die Finanzgebarung des Wohnbauförderungsfonds zuständig gewesen, sagte er. „Die Abteilung hat das Geld, das sie gebraucht hat, bei der Finanzabteilung bestellt. Wo das Geld herkommt, da fragt sicher auch kein anderes Regierungsmitglied nach.“