ÖVP-Inseratenaffäre: "Umfassende Löschungen" vor Razzia

Sebastian Kurz
Die Korruptionsstaatsanwaltschaft hat eMails und Daten sämtlicher Ex-Stabsmitarbeiter von Sebastian Kurz sicherstellen lassen. Sie hofft anscheinend auf Zufallsfunde in der ÖVP-Inseratenaffäre.

Die stellvertretende Generalsekretärin der ÖVP, Gabriela Schwarz, gab im September 2021 eine denkwürdige Pressekonferenz: Es gebe Gerüchte, dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) eine Razzia plant, erzählte sie da. Man werde aber nichts finden, denn: „Es ist nichts mehr da.“

Tatsächlich sollen enge Vertraute des damaligen Kanzlers Sebastian Kurz Daten gelöscht haben – deshalb hat die WKStA in ihren Ermittlungen in der sogenannten ÖVP-Inseratenaffäre jetzt einen Gang höher geschaltet: Sie hat die Daten sämtlicher Mitarbeiter, die während der Amtszeit von Sebastian Kurz (Dezember 2017 bis Oktober 2021) im Bundeskanzleramt mit Öffentlichkeitsarbeit und strategischer Kommunikation beschäftigt waren, beschlagnahmen lassen. Konkret geht es um eMail-Postfächer, Office-Dokumente, persönlich zugeordnete Laufwerke und diesbezügliche Backups sowie Sicherheitskopien. Das steht in der elf Seiten starken Sicherstellungsanordnung, die dem KURIER vorliegt.

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