Österreicher glauben, dass Syrer wieder zurückkehren
Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Russland greifen millitärisch in Syrien ein. Ein Ende des Bürgerkriegs in Syrien, in dem laut Vereinten Nationen seit 2011 über 220.000 Menschen getötet wurden, ist nicht in Sicht. Vier der 22,8 Millionen Syrer flohen aus ihrer Heimat. Über sieben Millionen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. „Die Europäische Union sollte jedoch schon jetzt einen konkreten Plan für den Wiederaufbau des zerstörten Landes entwickeln“, sagt Paul Schmidt, Leiter der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE).
Österreicher befürworten Engagement
Laut einer ÖGfE-Umfrage sprechen sich 58 Prozent der Österreicher dafür aus, dass die 28 EU-Staaten ein Wiederaufbauprogramm entwickeln, organisieren und finanzieren. 24 Prozent sind dagegen. Eine Mehrheit (59 Prozent) befindet, dass sich Österreich besonders stark für das Wiederaufbauprogramm engagieren sollte. 31 Prozent sind gegenteiliger Meinung. „Neben der Bewältigung der akuten Probleme sollte begonnen werden, ein internationales Wiederaufbauprogramm für Syrien zu entwickeln. Gerade Österreich, das sich als Gastgeber der Iran-Verhandlungen und Syrien-Gespräche positiv präsentieren konnte, sollte hier aktiv werden,“ sagt Schmidt.
Sollte ein solches Programm zustandekommen, gehen 46 Prozent der befragten Österreicher davon aus, dass syrische Flüchtlinge wieder in ihre Heimat zurückkehren werden. 37 Prozent glauben, dass nur die wenigsten das tun werden.
Derzeit stellen Syrer die meisten Asylanträge in Österreich (per 31. 10. waren es 20.441), gefolgt von Afghanen (16.549) und Irakern (11.190). Für 2015 rechnet das Innenministerium mit rund 95.000 Asylanträgen.
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