Was die Exekutive im Kampf gegen Terror braucht

Polizisten der Ordnungsdiensteinheit in Wien
Nicht nur gepanzerte Fahrzeuge werden verlangt. In Vorarlberg wurden indes mehrere Unternehmen gehackt.

Gepanzerte Fahrzeuge waren schon im Gespräch, aber was ist noch notwendig, um sich im Kampf gegen den Terror zu rüsten? Die Exekutive ortet Nachschärfungsbedarf in den unterschiedlichsten Bereichen: In einer - der APA vorliegenden - Analyse werden zusätzliche Notwendigkeiten unter anderem bei gepanzerten Fahrzeugen, ballistischen Schutzwesten und beschusssicheren Hubschraubern geortet.

Ebenso neue Investitionen hält man bei der Observationstechnik sowie bei Videoauswertesystemen für notwendig. Mehr Schutzmaßnahmen für die IT finden sich in dem Konzept ebenso wie eine Erhöhung der Gebäudesicherheit sowie Einsatztrainingszentren.

Erhöhte Gefährdungslage für Österreich

Dass etwas geschehen muss, steht für die Exekutive fest. Denn in einer Analyse nach den Attentaten von Paris wurde konstatiert, dass für Österreich eine erhöhte Gefährdungslage vorliege. Es wird davon ausgegangen, dass die Zahl österreichischer Dschihadisten weiter steigen wird. Mehr als 60 Kämpfer aus Syrien und dem Irak sind nach Angaben des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismus-Bekämpfung wieder im Land.

Ein fertiges Konzept, wie viele zusätzliche Mittel für welche Maßnahmen gebraucht werden, soll noch diese Woche vorliegen, möglicherweise bereits am Freitag. Ressortchefin Johanna Mikl-Leitner von der ÖVP hatte zuletzt mehrfach einen dreistelligen Millionenbetrag als Wunsch deponiert. Seitens des Verteidigungsministeriums wurde jedoch klar gestellt, dass man durchaus Assistenzleistungen anbieten könne. Unter anderem verwies Verteidigungsminister Gerald Klug von der SPÖ auf die große Zahl an gepanzerten Fahrzeugen, die sein Ressort zur Verfügung habe.

Websites Vorarlberger Unternehmen gehackt

Mehrere Webseiten von Vorarlberger Unternehmen sind indes bereits am Mittwoch Ziel von Hackern geworden. Auf den Startseiten war laut Vorarlberger Medienberichten ein Foto von zwei der "Charlie Hebdo"-Attentäter zu sehen sowie der Spruch "Fuck Charlie Hebdo - We will come back to your site" zu lesen. Die Landespolizei geht davon aus, dass die Seiten zufällig betroffen waren.

Die Webseiten aller gehackter Firmen liefen über einen Server im benachbarten Ausland, der von den Hackern angegriffen worden sei, bestätigte Polizeisprecherin Susanne Dilp der APA. Keines der Unternehmen habe einen Konnex zum Verlagswesen oder zu Karikaturen. "Wir vermuten deshalb, das sie rein zufällig in den Fokus der Computerkriminellen geraten sind", so Dilp. Dafür spreche, dass auch andere Internetseiten des Webhosters betroffen seien. Alle gehackten Vorarlberger Internetauftritte seien derzeit offline.

Ob die Hacker einen islamistischen Hintergrund haben, ist nicht bestätigt. Allerdings hat sich laut einem Bericht der Vorarlberger Nachrichten auf der Webseite eines privaten Weiterbildungsinstitutes ein Hacker mit dem Synonym "XBaha Hacker" bekannt. Dieser könne aus Tunesien stammen. Er habe zumindest auf der gehackten Seite seine tunesischen Kollegen gegrüßt und sei auch auf einer einschlägigen tunesischen Facebook-Seite präsent.

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