Mobiles Raketensystem
Derzeit sind einige dieser Systeme auf dem Weg in die Ukraine, sollen dort erheblich zur Flieger- und Raketenabwehr eingesetzt werden. Sollten NASMA-Systeme von Österreich angekauft werden, dürfte man allerdings auf die teure Raketenabwehr verzichten und sich rein auf die Abwehr von bemannten und unbemannten Luftfahrzeugen konzentrieren.
Drei Abschussvorrichtungen für insgesamt 18 Raketen sowie eine moderne Radarstation und ein Gerät zur Feuerkontrolle – also ein NASMAS-Zug – kosten derzeit etwa 23 Millionen Euro, dazu dürfte noch ein Arsenal an eigenen Raketen kommen. Wie viele NASMA-Systeme man anschaffen will, ist nicht bekannt, allerdings soll das Paket zur Luftabwehr mehr als zwei Milliarden Euro kosten und damit zu den größten je getätigten Heeresanschaffungen gehören.
Jedenfalls soll dieses Fliegerabwehrsystem mobil eingesetzt werden und z. B. die Airbase in Zeltweg oder internationale Großveranstaltungen schützen. Warum nur eine Flugzeugabwehr und nicht auch eine Raketenabwehr?
NATO-Länder in der Nachbarschaft haben bereits einen Raketenabwehrschirm aufgespannt. Dreizehn Länder (siehe Grafik) schicken sich an, diesen auszubauen, sodass feindliche Geschoße bis in eine Höhe von 2.400 Kilometer abgefangen werden können. Dieser Schirm ist für Österreich vorerst tabu, weil er unter NATO-Kommando steht.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die EU in das Programm einklinkt, dann könnte Österreich mitmachen. Allerdings: Österreich profitiert von dem Schirm insofern, als Raketen nur aus dem Osten zu erwarten sind, wo sie ohnehin von den Nachbarn abgewehrt würden.
Liste der Investitionen
Die weiteren geplanten Investitionen sind: Für die Mobilität am Boden soll in Pandur Radpanzer, leichte Infanteriefahrzeuge, Lkw, Tieflader, Pionier- und Bergepanzer investiert werden. Zur Luftraumüberwachung werden die 15 Eurofighter aufgerüstet, sodass sie auch in der Nacht sehen können. Die SAAB-105-Flotte, die vor dem Geldregen ersatzlos ausgelaufen ist, soll nun doch ersetzt werden. Für die taktische Luftmobilität sind weitere
S-70-Black-Hawk- und Leonardo-AW-169-Hubschrauber sowie ein Ersatz für die Transportflugzeuge Hercules C130 vorgesehen. Die 55.000 Soldaten sollen mit modernsten Nachtsichtgeräten, Schutzwesten, nachgerüsteten Sturmgewehren und Funkgeräten ausgestattet werden. Die vorhandenen Kampfpanzer, 112 Ulan und 56 Leopard, werden fahrtüchtig erhalten und nachgerüstet, etwa mit einer 360-Grad-Rundumsicht. Investiert wird auch in die Aufklärung, in Drohnen und Cyberaufklärung. Schutz und Ausstattung der Kasernen werden verbessert.
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