Österreich startete mit Evakuierungsflügen aus Moldau
Bei den bisher ersten drei Evakuierungsflügen sind über 300 ukrainische Vertriebene aus der Republik Moldau nach Österreich geholt worden. Der südosteuropäische Staat hatte sich an die Europäische Kommission gewandt und um Übernahme von Kriegsflüchtlingen ersucht. Österreich wird insgesamt 2.000 ukrainische Vertriebene aus Moldau ins Land holen, hieß es in einer Aussendung des Innenministeriums. Flüchtlingskoordinator Michael Takacs sprach von einem "reibungslosen" Ablauf.
Besonders schutzbedürftige haben Vorrang
In der Republik Moldau wird mit den dortigen Behörden, mit UNHCR und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zusammengearbeitet, auch österreichische Mitarbeiter - etwa von Polizei, Innenministerium und Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl - sind vor Ort. Die Flüge wurden gemeinsam mit IOM und Austrian Airlines durchgeführt, bei jedem Flug ist ein medizinisches Team an Bord. Mitfliegen sollen vor allem besonders schutzbedürftige Personen.
"funktioniert hervorragend"
"Die Zusammenarbeit mit den Ländern, Gemeinden und den UN-Organisationen IOM und UNHCR bei den Evakuierungsflügen funktioniert hervorragend. Wir konnten seit vergangen Samstag als erster EU-Mitgliedsstaat mehr als 300 Menschen aus der Republik Moldau evakuieren", sagte Takacs. In den nächsten Tagen sollen weitere Flüge durchgeführt werden, andere EU-Mitgliedsstaaten werden voraussichtlich Ende der Woche damit starten.
In Österreich angekommen, wurden die Flüchtlinge in Unterkünfte von Bund und Ländern überstellt. In Absprache mit den Bundesländern habe man sichergestellt, dass die Ukrainer und Ukrainerinnen mit teils hohem medizinischen Betreuungsbedarf auch auf ein abgestimmtes medizinisches Umfeld treffen.
Knapp 200.000 Menschen in Österreich angekommen
Rund 197.000 Menschen kamen laut Innenministerium seit Beginn des Ukraine-Krieges in Österreich an, 80 Prozent von ihnen reisten in andere Länder weiter. 24.000 Menschen wurden bisher in Österreich registriert und erhalten den Vertriebenenstatus. Zusätzlich zu den Ankunftszentren und Unterkünften von Bund und Ländern wurden auch 43.000 private Unterkunftsplätze über die Koordinationsstelle der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) eingemeldet. Bei der Ukraine-Hotline der BBU wurden seit Ende Februar 25.000 Anrufe entgegengenommen, sie ist mit 26 Mitarbeitern mit ukrainischer Muttersprache besetzt.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bedankte sich bei den Hilfsorganisationen, Bundesländern und Gemeinden. "Die Hilfsbereitschaft in unserem Land gegenüber den ukrainischen Kriegsvertriebenen ist enorm, der Zusammenhalt ist beeindruckend und die Abwicklung funktioniert sehr gut. Bitte seien Sie nicht ungeduldig falls ihr Hilfsangebot bis jetzt noch nicht in Anspruch genommen wurde - es ist sehr gut und wichtig, dass es auch in den nächsten Wochen noch freie Unterkünfte und Hilfe für Ukrainerinnen und Ukrainer gibt", sagte er weiter.
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