Österreich ist 16. queerfreundlichstes Land der Welt

Symbolbild
Eine EU-weite Analyse der Lebenssituation von LGBTIQ+ Personen zeigt großen Handlungsbedarf in Österreich. Allerdings konnten wir uns um 4 Plätze verbessern.

Zusammenfassung

  • Österreich verbesserte sich in der ILGA Europe 'Rainbow Map' auf Platz 16, bleibt aber hinter Ländern wie Irland und Deutschland.
  • Die Gleichstellung von LGBTIQ+ Personen in Österreich ist zu 54 Prozent umgesetzt, mit besonderem Nachholbedarf bei 'Hate Crime & Hate Speech'.
  • Politische Angriffe und Hassverbrechen gegen queere Menschen nehmen zu, trotz neuer Regierungsprogramme zur Stärkung von Vielfalt und Menschenrechten.

Bereits zum 17. Mal veröffentlichte der europäische Community-Dachverband ILGA Europe die alljährliche „Rainbow Map“. Diese Auswertung der Lage für queere Menschen in den einzelnen europäischen und asiatischen Staaten (insgesamt 49) zeigt Jahr für Jahr aktuelle Entwicklungen, wichtige Fortschritte, aber auch Gefahren für die Menschenrechte von LGBTIQ+ Personen auf. 

Zum ersten Mal seit einigen Jahren verbesserte sich Österreich in der heurigen „Rainbow Map“ und belegt nunmehr Platz 16 (2024: Platz 20) und damit immer noch hinter Ländern wie Irland, Deutschland oder den Top-Plätzen Malta, Belgien und Island. Malta wurde bereits zum 10. Mal auf den ersten Platz gewählt.

Das Schlusslicht des Rankings bilden Russland, Aserbaidschan und die Türkei. Ungarn, Georgien und insbesondere Großbritannien (von 16 auf 22) mussten einige Plätze einbüßen.

Queere Gleichstellung  in Österreich zu 54 Prozent umgesetzt

Die Gleichstellung von LGBTIQ+ Personen ist laut ILGA Europe in Österreich nur zu knapp 54 Prozent umgesetzt (2024 waren es 49,6 Prozent). Es wird aber auch festgehalten: "Nur Österreich hat den Schutz vor Diskriminierung durch Änderungen des Bundesgleichbehandlungsgesetzes erweitert."

Gelistet werden im Ländervergleich der ILGA Europe auch spezifische Geschehnisse im Vorjahr. Der österreichische Länderbericht ist dabei geprägt von (politischen) Angriffen auf die Menschenrechte queerer Menschen, der Zunahme von Hassverbrechen und dem Anstieg von Vandalenakten gegen die queere Community.

Konkret zeigt die Rainbow Map, dass Österreich insbesondere in den Bereichen „Equality & Non-Discrimination“, sowie bei Schutz queerer Schutzsuchender und den Rechten intergeschlechtlicher Personen noch Nachholbedarf hat. Am schlimmsten schneidet die Republik aber beim Thema „Hate Crime & Hate Speech“ ab. 

Für den Vorsitzenden der sozialdemokratischen LGBTIQ+ Organisation SoHo, SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner, ist die leichte Verbesserung der Lage Österreichs ein wichtiger Schritt, kann aber nur der Anfang einer umfassenden Gleichstellungspolitik sein: 

„Nach dem Stillstand der letzten Jahre hat sich die neue Bundesregierung ein breites Programm zur Stärkung der Vielfalt und der Menschenrechte auferlegt – genau das werden wir jetzt Stück für Stück umsetzen. Der rechte Kulturkampf gegen Menschenrechte und die Zunahme von Hate Crime sind, wie wir am tragischen Beispiel des im März aufgeflogenen Netzwerks rechtsextremer LGBTIQ+ Feinde, eine Gefahr nicht nur für queere Menschen, sondern für das Zusammenleben in unserer Republik. Die Rainbow Map 2025 zeigt uns deshalb zurecht auf, in welchem Bereichen Österreich noch großen Aufholbedarf hat!“

Die 20 queerfreundlichsten Länder 2025

  1. Malta
  2. Belgien
  3. Island
  4. Dänemark
  5. Spanien
  6. Finnland
  7. Griechenland
  8. Deutschland
  9. Norwegen
  10. Luxenburg
  11. Portugal
  12. Schweden
  13. Niederlande
  14. Irland
  15. Frankreich
  16. Österreich
  17. Slowenien
  18. Schweiz
  19. Montenegro
  20. Kroatien

Die 10 queerfeindlichsten Länder 2025

  1. Russland
  2. Aserbaidschan
  3. Türkei
  4. Armenien
  5. Weißrussland
  6. Georgien
  7. Monaco
  8. San Marino
  9. Rumänien
  10. Ukraine

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