"Ich glaube, dass es heuer Neuwahlen gibt"

Norbert Hofer in seinem Büro im Parlament
FPÖ-Kandidat Hofer im KURIER-Gespräch über die Wahl, die Koalition und das freiheitliche Regierungsprogramm.

"Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Es war schlussendlich der enorme Zuspruch aus der Bevölkerung, die mich gebeten hat, als Gegenpol zu den bisherigen Kandidaten anzutreten."

Über sein Ja zur Hofburg

"Da mehrere Kandidaten antreten, wird die Entscheidung besonders spannend werden. Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, zumindest in die Stichwahl zu kommen, würde ich nicht antreten."

Über seine Hofburg-Chancen

"Ich halte Khol für den Kandidaten mit den geringsten Chancen für die Stichwahl. Nach den Daten, die wir haben, ist Khol jener mit den geringsten Chancen. Offenbar gibt es einen großen Unmut der Bevölkerung, was das System anlangt. Und das System wird repräsentiert durch die Regierungsparteien."

Über den ÖVP-Kontrahenten Khol

"Großveranstaltungen, wo ich zwei bis drei Stunden stehen muss, wären für mich nicht zu bewerkstelligen. Fit halten mich das tägliche körperliche Training und die Begeisterung meines Teams, das mich durch den Wahlkampf trägt."

Über den bevorstehenden Wahlkampf mit seiner inkompletten Querschnittlähmung

"Das Klima zwischen den Regierungsparteien ist viel schlechter geworden. Ich glaube, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis der Knoten zwischen beiden Parteien reißt – und dass es noch heuer Neuwahlen gibt. Es wird auch davon abhängen, wie die Präsidentschaftswahl ausgeht. Und ob es in den Regierungsparteien, je nachdem, welcher Kandidat in die Stichwahl kommt, einen Aufstand gibt. Man stelle sich vor, eine Regierungspartei kommt nicht in die Stichwahl. Oder sogar beide nicht."

Über die SPÖ-ÖVP-Koalition

"Ich glaube nicht, dass wir bei 35 Prozent liegen. Das wird ein Kopf- an-Kopf-Rennen. Man darf nicht vergessen, dass die SPÖ die Gewerkschaft mobilisiert. Und die ÖVP die Bünde und die Wirtschaftskammer. Das wird ein echter Kampf. Man wird nicht sagen können, wer Erster wird."

Über die FPÖ im Umfrage-Hoch

"Wahlkämpfen können wir. Wir Freiheitlichen haben immer eine sehr gute Strategie bei Wahlkämpfen, überlegen uns sehr genau: Welche Bevölkerungsgruppen wollen wir ansprechen, welchen Kandidaten, welche Kandidatin präsentieren wir."

Über den blauen Wahlkampf

"Wir haben gut ein Jahr an einem Regierungsprogramm gearbeitet. Es ist fast fertig. Das von mir und Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner verfasste Werk wird Ende Februar fertig sein. Die Feinabstimmungen erfolgen in gegenseitigem Einvernehmen mit Dr. Haimbuchner und Klubdirektor Mag. Norbert Nemeth. Dann geht es an das Generalsekretariat und den Bundesobmann, um Korrekturen vorzunehmen. Und dann ist es fertig, um aus der Lade genommen zu werden, wenn es so weit ist."

Über das FPÖ-Regierungsprogramm

"Zuerst müsste eine Wahl erfolgreich geschlagen werden – und dann können wir über ein Regierungsprogramm reden. Jedenfalls ist direkte Demokratie für uns nicht verhandelbar. "

Über FPÖ-Regierungsbedingungen

"Ich würde mich sehr freuen, wenn für die SPÖ auch die FPÖ eine Option als Regierungspartner wäre. Die SPÖ behindert sich mit ihrer Haltung selbst. Sie hat bei Regierungsverhandlungen immer nur einen Partner, der alles verlangen kann. Wenn man die Möglichkeit hat, zwischen zwei Partnern zu wählen, dann kann man seine eigenen Standpunkte viel besser unterbringen."

Über die SPÖ als Partner

"Heinz-Christian Strache hätte Faymann im Parlament nicht Staatsfeind genannt. Dass man bei einer Veranstaltung von 6000 bis 7000 Menschen in einer Halle schärfer auftritt und eine andere Wortwahl hat, ist klar. Das ist eine andere Wortwahl. Ich habe auch erst vor wenigen Tagen eine Attacke abwehrt. Das ,Krüppellied‘ hat mir persönlich überhaupt nichts ausgemacht. Meine Mutter hat geweint. Die war wirklich fertig. Man darf in der Politik nicht so zimperlich sein, klar."

Über Straches Sager beim FP-Neujahrstreffen und Qualtingers "Krüppellied", das ein SP-Mitarbeiter Hofer via Nachrichtendienst Twitter "gewidmet hat"

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