Snus und Vapes im Visier: Warum Nikotin bald deutlich teurer wird

Raucher bringen dem Staat Österreich viel Geld ein – das sagen zumindest die nackten Zahlen. Allein im vergangenen Jahr nahm der Bund durch die Tabaksteuer insgesamt 2,14 Milliarden Euro ein, das sind 59 Millionen Euro mehr als 2023.
Und diese Summe wird weiter steigen, denn Rauchen wird teurer. Doch nicht nur "Tschick" sind betroffen: Wie im aktuellen Regierungsprogramm von ÖVP, SPÖ und Neos vorgesehen, könnte ab 2026 eine neue Nikotinsteuer eingeführt werden.
"Snus" werden teurer
Diese Steuer könnte entweder als eigenständige Abgabe oder als Teil der bestehenden Tabaksteuer umgesetzt werden. Besonders betroffen sind dabei die beliebten schwedischen „Snus“ sowie Nikotinpouches, die vor allem unter jungen Menschen immer populärer werden.
Diese kleinen Beutel, die unter die Oberlippe gelegt werden, enthalten Nikotin, aber keinen Tabak – bislang waren sie steuerlich kaum reguliert. Im Regierungsprogramm heißt es dazu wörtlich: "Neuartige Alternativprodukte (insbesondere Nikotinpouches und elektronische Zigaretten) sollen ab 2026 einer risikobasierten Verbrauchssteuer (Tabak- oder Nikotinsteuer) unterliegen."
Vapes: Hersteller brauchen Genehmigung für Verkauf
Mit der Reform soll das Tabakmonopol modernisiert werden. Das bedeutet, dass künftig nicht nur klassische Tabakwaren, sondern auch Nikotinprodukte ausschließlich in Trafiken verkauft werden dürfen. Online-Shops hätten dann keine Möglichkeit mehr, diese Produkte in Österreich anzubieten.
Auch für E-Zigaretten und Vapes sind Änderungen geplant: Die Regierung zieht in Erwägung, ein Lizenzsystem einzuführen. Hersteller müssten sich dann erst eine Genehmigung sichern, um ihre Produkte in Österreich verkaufen zu dürfen. Dies könnte eine stärkere Kontrolle über die Inhaltsstoffe und die Qualität der Produkte ermöglichen, aber auch den Zugang für Konsumenten erschweren.
Zulassung von Tabak zum Erhitzen soll vereinfacht werden
Doch bei der Reform geht es nicht nur um eine Reduktion des Nikotinkonsums.
Stattdessen plant die Regierung eine "Verwaltungsvereinfachung im Bereich der Zulassung neuartiger Tabakerzeugnisse (insbesondere Tabak zum Erhitzen) kommen. Das Ziel der türkis-rot-pinken Koalition ist es, "den aktuellen Wettbewerbsnachteil und vor allem Steuerverlust gegenüber unseren EU-Nachbarn ausgleichen". Tatsächlich gibt es in Deutschland bereits eine Zusatzsteuer auf erhitzten Tabak, während in Schweden „Snus“ besteuert wird. Auch in Tschechien und Frankreich gelten strengere Vorschriften für den Kauf von Nikotinpouches.
Ein vollständiges Verbot von Einweg-Vapes und ähnlichen Produkten ist im Regierungsprogramm kein Thema.
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