Team Stronach passt Sitzordnung nicht
Das Team Stronach drängt im neuen Nationalrat ganz nach vorne: "Ich hoffe, dass der von Präsidentin (Barbara, Anm.) Prammer (SPÖ) vorgeschlagene Sitzplan nur ein vorübergehender sein wird", erklärte die designierte Klubobfrau Kathrin Nachbaur am Donnerstag in einer Aussendung. Die NEOS dürften sich dagegen bereits mit der Verbannung aus der ersten Reihe abgefunden haben.
Für Nachbaur "ist es eine Frage der Wertschätzung gegenüber anderen ebenfalls demokratisch legitimierten Parteien, auch ihren Klubobleuten einen Sitz in der ersten Reihe anzubieten", auch wenn es verständlich sei, dass die Großparteien dort möglichst viele Plätze wollten. NEOS-Klubchef Matthias Strolz hatte die Entscheidung am Mittwoch mit den Worten "so ist das Leben" kommentiert.
Sitzplatzdiskussionen
Wie die Erste Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) am Donnerstag in einem Pressegespräch erläuterte, stammt der Sitzplan-Vorschlag von den Grünen. Außer dem Team Stronach seien alle Fraktionen damit einverstanden gewesen, die Diskussion sei "sehr friedlich und konstruktiv" abgegangen. In Stein gemeißelt sei der Plan aber nicht, sollte es noch Gesprächsbedarf geben.
Kein Gerangel um Parkplätze
Bereits vergeben sind die Parkplätze für die Mandatare. 60 Wagenkarten und 33 Garagenplätze wurden - ebenfalls nach d'Hondt - auf die Klubs verteilt. Die Zahl der Berechtigungen wurde dafür leicht erhöht.
Plenarsitzungen werden länger
Gesprächsbedarf gibt es zur Geschäftsordnung, vor allem was die Aufteilung der Redezeiten in der sogenannten "Wiener Stunde" betrifft. Weil es nun sechs Klubs im Nationalrat gibt, drohen nämlich noch längere Plenarsitzungen. Möglicherweise schon am Dienstag könnte ein erster Entwurf für eine Neueinteilung eingebracht werden, so Prammer.
Angelobung am Dienstag
Ungeachtet der gerade erst begonnenen Koalitionsverhandlungen von SPÖ und ÖVP nimmt der neu gewählte Nationalrat kommende Woche seine Arbeit auf. Bei der konstituierenden Sitzung am Dienstag steht ab 10 Uhr die Angelobung der Abgeordneten sowie die Wahl der drei Nationalratspräsidenten samt Debatte auf dem Programm. Noch nicht fix ist die Aufteilung der Klubräume im Hohen Haus und Umgebung.
Jedenfalls gewählt werden in der konstituierenden Sitzung fünf Ausschüsse. Ihre Größe wurde in der Präsidiale am Mittwoch provisorisch festgelegt: Der Hauptausschuss wird über 24 Mitglieder verfügen, die anderen (darunter der Unvereinbarkeits-, Immunitäts-, Budget- und Geschäftsordnungsausschuss) über 18 - die kleinstmögliche Zahl, die (wieder nach d'Hondt) die Einbeziehung aller Fraktionen ermöglicht. Ob es dabei bleibt, soll in einer weiteren Präsidiale am 8. November geklärt werden. Dann wird auch der Sitzungsplan bis Mitte 2014 festgelegt. Voraussichtlich wird es schon im November und Dezember weitere Plenarsitzungen geben.
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