Nächster Ärger: Ist die SPÖ eine "urbane Partei mit Wien-Fokus"?
Der Dreikampf um die SPÖ-Spitze entwickelt sich nun auch zu einem Streit darum, ob sich die Partei eher der Stadt- oder Landbevölkerung zugehörig fühlt. Eine klare Haltung vertritt in dieser Frage Raphael Sternfeld, Bereichsleiter für strategische Kommunikation der Stadt Wien. "Die Sozialdemokratie war immer eine urbane Partei. Und vor allem mit starkem Wien-Fokus. Das wird auch in Zukunft so sein! Und das ist gut so!" Dieser Tweet sorgte bei SPÖ-Mitglieder für Aufregung. Unter anderem wurde die Entlassung Sternfelds gefordert.
Der SPÖ-Kommunikator reagierte mit seinem Kommentar auf ein Standard-Interview mit Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und dessen Unterstützer, dem Nationalrat und ehemaligen SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher. Dabei stellt Doskozil, der sich neben Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler, um die Parteispitze beworben hat, die Ausnahmestellung des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig innerhalb der SPÖ infrage.
Doskozil wies indirekt zurück, dass Ludwig "der mächtige Mann" in der SPÖ sei. "Denken Sie einmal zurück ins Jahr 2016, als Christian Kern Nachfolger von Werner Faymann an der SPÖ-Spitze wurde. Wen wollte Wiens Bürgermeister Michael Häupl damals nicht dort sehen?", meinte Doskozil. Hintergrund: Wiens damaliger Bürgermeister Michael Häupl lehnte Christian Kern ab, der dann dennoch Kanzler wurde - und nun in Doskozils neuem Team, das kommende oder übernächste Woche präsentiert werden dürfte, wieder eine Rolle spielen könnte.
Sternfeld hat den Twitter-Eintrag mittlerweile gelöscht. Weshalb? "Weil ich von einigen die ich sehr schätze darauf angesprochen wurde und ich deren Kritik sehr ernst nehme und absolut respektiere", schreibt er auf Twitter.
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