Spindelegger und Bucher erreichten ihre Kernwähler

Michael Spindelegger (ÖVP), Ingrid Thurnher, Josef Bucher (BZÖ)
Beim TV-Duell ÖVP-Chef Spindelegger gegen BZÖ-Chef Bucher hatten Wirtschaftsthemen Vorrang.

In der zweiten Runde des Abends, ab 21.05 Uhr, saßen gestern einander ÖVP-Obmann Michael Spindelegger und BZÖ-Chef Josef Bucher gegenüber. Buchers BZÖ muss um den Wiedereinzug ins Parlament bangen. Auch Spindelegger braucht jede Stimme. Er will auf Platz eins und Kanzler werden.

Unentschieden

In dem Duell ging es um Steuer- und Familienpolitik und um die Folgen der Hypo für die Steuerzahler oder die Konsequenzen höchstgerichtlicher Urteile zu den Anti-Raucher-Gesetzen in der Gastronomie. Spindelegger musste zeigen, warum er Kanzler sein will. Bucher musste auch um jede Stimme kämpfen, um mit seiner Partei nicht unterzugehen und den Einzug ins Parlament nicht zu verfehlen.

Für Medientrainer und Ex-ORF-Journalist Gerald Groß ging das Duell unentschieden aus. Spindelegger sei es nicht gelungen, zu begründen, warum er Kanzler sein wolle. Er habe zu diesem Anspruch „nicht die Pflöcke einschlagen können“, sagt Groß. Das sei schwierig, weil Spindelegger vor dem Hintergrund der ÖVP-Bünde den Ausgleich finden müsse. Bucher dagegen habe sich nicht „schlecht geschlagen“. Bucher präsentierte etwa lange existierende Vorschläge des Rechnungshofes zur Verwaltungsreform. Groß: „Das war ein gelungener Gag.“

Die besten Sager

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Wahl 13
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ORF-TV-KONFRONTATION ZUR NR-WAHL 2013: SPINDELEGGE
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Um das Hypo-Desaster wurde das Duell heftig. Spindelegger forderte Bucher auf, sich zur Verantwortung zu bekennen. Bucher konterte, dass er der erste gewesen sei, der einen U-Ausschuss gefordert habe, den die ÖVP aber abgelehnt habe.

Wie Gerald Groß sieht Karin Cvrtila von OGM die Kontrahenten nach dem Duell gleichauf. Es seien vor allem Wirtschaftsthemen zur Sprache gekommen, der Mittelstand sei angesprochen worden. Beide seien angriffig gewesen. Spindelegger habe gegenüber Bucher bei der Hypo ähnlich emotional agiert wie Werner Faymann gegen Bucher, attestiert die Expertin Cvrtila.

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Themenführerschaft

"Jeder hat versucht, seine Kompetenzen zu zeigen und sich vom anderen abzugrenzen", sagt Karin Cvrtila.

Schlagfertigkeit

"Man ist vom Spindelegger überrascht", so Karin Cvrtila.

Glaubwürdigkeit

"Beide haben ihre Themen untergebracht", meint Cvrtila.

Themenführerschaft

"Bucher hat es geschafft, Spindelegger seine Themen aufzuzwingen", urteilt Gerald Groß.

Schlagfertigkeit

"Bucher hat mit Schmäh gepunktet", sagt Gerald Groß.

Glaubwürdigkeit

Bucher habe sich nicht „schlecht geschlagen“, so Gerald Groß

Im zweiten TV-Duell vom Donnerstagabend stießen VP-Vizekanzler Michael Spindelegger und BZÖ-Chef Josef Bucher aufeinander. Zuvor lieferte sich Faymann ein Match mit Stronach.

Hier gibt es die Nachlese des Live-Blogs zum TV-Duell:

Beide Parteien legen einen großen Schwerpunkt auf die Wirtschaft. Erster Themenblock: Beide Parteien buhlen um Mittelschicht. Wo ist der Unterschied? Bucher bilde selbst den Mittelstand ab, sagt er und versucht die Offensive: Die ÖVP sei dagegen abgehoben. Sie bilde die Lebensrealität der Menschen nicht mehr ab. Die ÖVP stehe für die Banken und würde ihre Wähler verraten. Applaus. Bucher zitiert Leitls "Abgesandelt"-Sager.

Spindelegger reagiert laut und offenbar gut gelaunt. Er stehe für eine gute Lohnpolitik plus Mitarbeiterbeteiligung. Außerdem strapaziert er seinen "Entfesselungs"-Sager". Für den Mittelstand - "für die mache ich es nämlich." Lauter Applaus.

Thurnher bittet das Publikum um Zurückhaltung beim Applaudieren.

Steuern und Wirtschaft: Spindelegger spricht von einem Pakt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Bucher kontert schon wieder mit dem "Abgesandelt"-Sager. Spindelegger will Bürokratie abbauen. "Lassen wir es die Unternehmer sagen." Spindelegger will, dass ihm die Unternehmen sagen, was sie brauchen.

Thurnher wirft das von der ÖVP geforderte "Zeitwertkonto" ein: Spindelegger erzählt, welche Vorteile ein derartiges Konto für den Arbeitnehmer hat. Bucher meint: "Wenn jemand von der ÖVP mit einem Konto kommt, bin ich immer vorsichtig." Es sei eine gefährliche Drohung. Er halte garnichts von dem Konto.

Thrunher: Wie sollen sich Familien organisieren mit so einem Konto? Spindelegger: "Das ist ja kein Zwang für den Arbeitnehmer." Das sei heute kein Klassenkampf mehr, meint Spindelegger.

Schulden: Bucher will Überstunden generell von der Steuer befreien. Applaus. "Für die Fleißigen und Tüchtigen." Niemand glaube Spindelegger mehr, so Bucher. Er will ein Bollwerk gegen Rote und Grüne in Österreich.

Spindelegger kontert mit erhobener Stimme, dass Bucher bei einer gemeinsamen Schuldenbremse nicht mitmachen wollte. Bucher gibt an, dass er schon früher eine Schuldenbremse gefordert habe als Spindelegger.

Damit herrscht absoluter Gleichstand bei der Zeit mit jeweils 8min 32 sec.

Es geht um Familienleistungen und eine Verwaltungsreform: Spindelegger spricht von der "Königsidee" Transferkonto. Dann könne er schauen, wo er einsparen kann. Dann könne er das System auch vereinfachen. Bucher wünscht ihm damit alles Gute.

Ein (weiteres) emotionales Thema kommt auf: Raucher/Nichtraucher: Laut Bucher sind die Regelungen nicht geglückt. Spindelegger meint, dass es andere Themen gibt, die wichtiger sind.

Das Ende naht: Welche Koalition soll kommen? Bucher: "Eine sozialistisch dominierte Bundesregierung brauchen wir nicht." Spindelegger möchte sich nicht festlegen: "Ich möchte nicht vor einer Wahl einer Partei sagen, sie ist ausgeschlossen."

Mit einem Zeitvorsprung von knapp einer Minute für Michael Spindelegger endet das TV-Duell.

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