"Rudi Rastlos" und sein langsames Comeback
In Oberösterreich gibt es seit dem Heiligen Abend wieder einen grünen Landesrat: Nach einer drei Monate währenden Auszeit – ein akutes Burn-out hatte sie notwendig gemacht – ist Rudi Anschober wieder zurück in der Landesregierung. Zumindest auf dem Papier, denn physisch ist der 52-Jährige in seinem Büro noch nicht präsent. Der erste ernsthafte öffentliche Auftritt ist im neuen Jahr – sprich für die Sitzung der Landesregierung am 7. Jänner – geplant.
Der von Mitarbeitern hinter vorgehaltener Hand liebevoll als „Rudi Rastlos“ bezeichnete Grünen-Chef will es ganz behutsam angehen.
Er hatte vor der Erkrankung kontinuierlich eine 80- bis 100-Stunden-Woche zu bewältigen. Das kann und will er seinem Körper nicht mehr zumuten – das Risiko eines gesundheitlichen Rückfalls wäre zu groß. „Ich habe gelernt, weiß, dass ich nichts erzwingen kann und Geduld brauche und werde daher nur schrittweise wieder in den Arbeitsprozess einsteigen“, erklärte Anschober schriftlich in einer Stellungnahme.
Vollbart & Kuchen
Seit Beginn des Krankenstandes am 24. September hatte Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) Anschobers Umwelt- und Konsumentenschutz-Agenden mitbetreut. Der Grüne zeigt sich voll des Lobes für Pühringer: „Bei ihm bedanke ich mich für seine stets faire und korrekte Vertretung, die neuerlich gezeigt hat, was der Geist dieser Regierungskoalition ist.“
Als Dank hinterlegte er ihm beim Portier des Linzer Landeshauses einen selbst gebackenen Kuchen und einen persönlichen Brief. „Ich hab’ ihn selbst noch nicht zu Gesicht bekommen – er soll jetzt aber einen Vollbart tragen“, sagt Pühringer.
Von Anschobers Gesichtsbehaarung hat auch der grüne Klubchef Gottfried Hirz gehört. „Ich weiß aber nicht, ob er den Bart weiterhin tragen wird.“ Anschober werde nun sachte auf die Regierungsarbeit vorbereitet. Hirz: „Welche Aufgaben er zusätzlich übernimmt, das entscheidet er ganz allein.“
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