Muslime über Bezeichnung "Dokumentationsstelle Politischer Islam" empört

Muslime über Bezeichnung "Dokumentationsstelle Politischer Islam" empört
IGGÖ lehnt die Zusammenarbeit mit der Dokumentationsstelle Politische Islam, die von Ministerin Susanne Raab präsentiert wurde, ab. Präsident Ümit Vural hält „politischer Islam“ für einen unbrauchbaren Begriff.

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) erklärt in einer Aussendung die Zusammenarbeit beim Aufbau der geplanten Dokumentationsstelle für unzumutbar. Vor allem an dem Namen "Dokumentationsstelle Politischer Islam", der von Integrationsministerin Susanne Raab vergangene Woche vorgestellt wurde, stößt sich die IGGÖ. 

IGGÖ-Präsident Ümit Vural empört die Tatsache, dass trotz mehrfacher Kritik an dem unbrauchbaren Begriff des „politischen Islams“ nun bei der Betitelung der geplanten Dokumentationsstelle dennoch auf genau diesen zurückgegriffen wird. Das zeugt, so die IGGÖ in seiner Aussendung, von einer rein politischen Zielsetzung.

Mehrfach abgeraten

Warum die islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich die Benennung Dokumentationsstelle Politischer Islam ablehne, begründet sie so: Namhafte österreichische und internationale ExpertInnen unterschiedlicher Disziplinen sind im vergangenen Jahr bei der von der IGGÖ initiierten Fachtagung zum Thema „Politischer Islam – Versuch einer Definition“ zu dem Schluss gekommen, dass es keine anerkannte wissenschaftliche Definition des Begriffs gibt. Von einer Verwendung desselbigen haben sie daher nachdrücklich abgeraten.

Auch die Auswahl der in die Planung bisher eingebundenen Personen bekräftigt diese Annahme. Deswegen ist die Zusammenarbeit für den IGGÖ ausgeschlossen.

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