Sexuelle Übergriffe: Stronach werden jetzt 13 Delikte vorgeworfen
Der steirische Selfmade-Milliardär Frank Stronach ist in Kanada erneut festgenommen worden. Ihm werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen, laut Polizei in mittlerweile 13 Fällen. Es geht um Vergewaltigung, Belästigung und ein Delikt, das mittlerweile nicht mehr existiert: unanständiges Nähern an eine Frau. In eineinhalb Wochen steht er vor Gericht.
Bereits vor drei Wochen wurde Stronach erstmals festgenommen
Die Festnahme war schon seine zweite innerhalb eines Monats: Stronach war schon vor rund drei Wochen von der Polizei befragt worden. Unter Auflagen wurde der 91-Jährige wieder entlassen.
Sein österreichischer Anwalt Michael Krüger bestätigte damals Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung. Am Donnerstag gab er auf KURIER-Anfrage keinen Kommentar zu den neuen Vorwürfen ab.
Ermittler hätten neue Opfer identifiziert
Laut AP bestreitet Stronachs kanadischer Anwalt Brian Greenspan im Namen seines Mandanten die Vorwürfe, die bis ins Jahr 1977 zurückgingen. Stronach habe sein Leben der Verbesserung der kanadischen Gesellschaft und Industrie gewidmet. Laut einem Polizeisprecher hätten die Ermittler hingegen neue Opfer identifiziert.
Autos, Pferde, Fußball und: Politik
Stronach, gebürtiger Steirer, hat als Selfmade-Millionär in Nordamerika den Magna-Konzern aufgebaut, der vor allem in der Auto-Industrie reüssierte. In Österreich wurde der heute 91-Jährige durch sein Sport-Investment im Fußball und Pferdesport sowie als Gründer der kurzzeitig auch im Nationalrat vertretenen Partei Team Stronach einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
Mit seiner Partei in Österreich hatte Stronach kein Glück
Im Jahr 2012 stieg Stronach in die österreichische Politik ein: Das von ihm gegründete "Team Stronach" war er im Nationalrat und in mehreren Landtagen vertreten. Er zog sich aber persönlich bereits im Jänner 2014 von seinem bei der Nationalratswahl 2013 errungenen Mandat wieder zurück - schon am Wahlabend war der damals 81-Jährige enttäuscht, dass ihm die Österreicher nicht einmal sechs Prozent der Stimmen geschenkt hatten. Die Partei löste sich im Jahr 2017 wieder auf.
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