Ministerien: Kostengefälle bei Online-Auftritten
Ob Josef Pröll, Nikolaus Berlakovich oder Andrä Rupprechter – die ÖVP-Landwirtschaftsminister müssen sich wegen der Online-Auftritte des Ressorts stets rechtfertigten. 2002 rügt der Rechnungshof Pröll, weil er den Auftrag ohne Vergabeverfahren an das Land- und forstwirtschaftliche Rechenzentrum (LFRZ GmbH) erteilt. Nachfolger Berlakovich muss 2012 Website-Kosten von 4,39 Millionen Euro erklären. So ergeht es auch Rupprechter.
Laut einer aktuellen parlamentarischen Anfragebeantwortung hat sich das Ministerium seine Internet-Auftritte in den vergangenen fünf Jahren 3,9 Millionen kosten lassen. Waren es 2013 noch 1,15 Millionen Euro, werden für 2015 weniger als die Hälfte – 487.350,78 Euro – ausgewiesen. In den Kosten enthalten sind die Website des Landwirtschaftsministeriums und acht weitere (u. a. richtigsammeln.at, naturgefahren.at, radon.gv.at). Zudem zahlt Rupprechters Ressort seit 2014 die Seiten des Familienministeriums von Sophie Karmasin (bmfj.at‚ unternehmen-fuer-familie.at). Mit dem kritisierten LFRZ arbeite man seit 2012 per Einzelauftrag, heißt es in der Anfragebeantwortung. In Relation zu anderen Ministerien sind die Kosten trotz Einsparung hoch.
Ex-Sozialminister, SPÖ-Präsidentschaftskandidat Rudolf Hundstorfer, zahlte für einen Relaunch 2011 23.040 Euro, 2014 für die Betreuung der Homepage 62.359,56 Euro. Neo-Infrastrukturminister Gerald Klug war als Verteidigungsminister weit sparsamer: bundesheer.at sei eine "Eigenentwicklung", sämtliche "Tätigkeiten" seien "von Ressortangehörigen vorgenommen" worden. Die Kosten für die Domain und für die extern erstellte Seite sportministerium.at beliefen sich auf 7714,36 Euro. Wie viel in den übrigen Ministerien ausgegeben worden ist, ist noch nicht publik. Die Beantwortung steht aus.
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